Eisenbahnpolitik.
Scheitern der Die Fusion der beiden Eisenbahngesellschaften Gran Sur de Buenos
‚Fusion der Ajres und Oeste de Buenos Aires, über die wir im 6. Heft der „Mitteilungen“
Dr On berichtet hatten, wurde im allerletzten Augenblick von den beteiligten
Gesellschaften wieder rückgängig gemacht. Am 27. Juli 1912. war ‚das
Fusionsprojekt der argentinischen Regierung zur Genehmigung ’ vorgelegt
worden und hatte am 7, Dezember die Zustimmung des Senats gefunden.
In der am 31. März schließenden Tagung der Deputiertenkammer konnte
der Gesetzentwurf nicht mehr verabschiedet werden und kam in der im
Mai beginnenden neuen Session wieder zur Vorlage. Am 2. Juli 1913 er-
suchten die beteiligten Gesellschaften, noch eine Abänderung des Gesetz-
entwurfs‘ vornehmen zu dürfen, was ihnen gestattet wurde, und der Entwurf
ging infolgedessen wieder an die Kommission zurück. Diese hatte bereits
von neuem Bericht erstattet, da erklärten die Gesellschaften Mitte September
plötzlich, ihre Petition um die staatliche Genehmigung der Fusion gänzlich
zurückzuziehen.
Begründung, Die Begründung, die für. diesen außergewöhnlichen und überraschenden
Schritt von beiden Gesellschaften gleichlautend angegeben wurde, lautete
dahin, daß die ‚Vorfälle, die sich in den letzten Monaten ereignet, hätten,
und die einea absoluten Wechsel der Orientierung in der von der Regierung
während. mehr als 50 ‚Jahren verfolgten Eisenbahnpolitik anzeigten, die
finanzielle Zukunft der Gesellschaften. bedrohten durch Erregung von Be-
sorgnissen und infolgedessen Zurückhaltung in Kapitalistenkreisen.
Konkurrenz Der „Hauptgrund, für die, Maßnahme ‚der. Gesellschaften ist indem
HAI Babe Beschluß des Senats der Provinz Buenos Aires‘ zu erblicken, in Verbindung
i mit der Meridian-V-Bahn eine große Anzahl von Zweiglinien auszubauen
bis zu einem, Netz von 4300 ‚km Gesamtlänge, von. dem. bisher 552 fertig-
gestellt. sind... Zur Ausführung wurden. zunächst folgende Linien vor-
geschlagen: von. Saladillo. über: Alvear, Tapalque, La. Madrid nach Bahia
Blanca,mit einer Zweiglinie. nach ‚Olavarria, Sierra .Chica. und den Stein-
brüchen, der, Sierra Baya (Länge ca. 450 km), von La Plata nach Avellaneda
mit Abzweigungen nach dem, Zentral-Produktenmarkt und dem allgemeinen
Viehmarkt; von, Kilometer 460 nach Meridian.V; von Olavarria über Tandil
und Balcarce, nach, Mar del Plata mit einer Zweiglinie von Tandil nach
Necochea; von Brandsen über General Paz, Pila und La Barden nach Mar
del Plata mit einer Zweiglinie nach Ayacucho: von einem Punkt: zwischen
Brandsen und Monte auf der Hauptlinie nach einem Punkte der Olavarria-
Mar’ del ‚Plata-Linie; von.,Bahia Blanca nach. Azul, bei Monte von der
Hauptlinie abgehend; von Saladillo nach Adolfo Alsina; von Bahia-Blanca
nach Meridian V mit einer Zweiglinie nach Pehuajo; ferner einige Zweig-
linien an der Bahn von Pringles nach Tres Arroyos. Die Baukosten dieser
geplanten Linien wurden auf ca. 125 Millionen Pesos Gold geschätzt und
als Bauzeit 10 Jahre in Aussicht genommen. Zunächst ist beabsichtigt, eine
3092