Fleisch beziehen, keinerlei Bedenken tragen, dieses Fleisch ohne besondere
Untersuchung dem einheimischen Konsum zu übergeben,
Des weiteren ist es durchaus nicht erforderlich, daß eine bewährte
Wirtschaftspolitik: wegen der Einfuhr von überseeischem Fleisch verlassen
oder gar aufgegeben wird. Hiervon kann und darf in Verbindung mit der|
Fleischeinfuhr absolut keine Rede sein. Einen unbedingt großen Wert
aber hätte eine kontingentierte Fleischeinfuhr bei einem mäßigen Zollsatz,
weil dann die Regierung die Höhe des Kontingentes, für welches aller-
dings ein bestimmtes Mindestmaß festgesetzt sein müßte, je
nach den bestehenden Verhältnissen der einheimischen Viehzucht jährlich
zu bestimmen hätte. Es_ wäre hierdurch_ein Mittel für die _Preis-Regu-
Fig. 41. Linienschiff „Hannover“
ausgerüstet mit Humboldt Kühlmaschinen nach Fig. 19.
lierung des Hauptnahrungsmittels geschaften, wie man sich solches nicht
besser wünschen könnte. Auch die so sehr gefürchtete Konkurrenz für den
deutschen. Viehzüchter wäre unter diesen Umständen nicht vorhanden.
Während das eingeführte frisch geschlachtete Fleisch aus den näher-
liegenden‘ Ländern eine tatsächliche Konkurrenz der deutschen Landwirt-
schaft bedeutet, ist dies vom Gefrierfleisch — schon aus bekannten Vor-
urteilen — niemals in gleichem Maße zu erwarten, und verträgt dasselbe
auch noch einen Zollsatz von etwa 10 Mk. pro 100 kg.
Es ist im Gegenteil anzunehmen, daß der Fleischkonsum bei Einfuhr
von Gefrierfleisch steigen würde, und werden sich immer noch genügend
Abnehmer für frisches Fleisch finden. Unsere ärmere Bevölkerung hätte
aber nicht nötig, in dem Maße auf die Fleischnahrung zu verzichten, wie
dies heute der Fall ist. — Nachdem noch feststeht, daß Deutschland in
großer Menge Kornfrucht und Futtermittel einführen muß — wir beziehen
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