besitzt noch Mendoza mit 1030 km, die wenigsten San Juan, nämlich 366 km, dann
folgen Jujui mit 438 km, Catamarca mit 461, Salta mit 483 und La Rioja mit 708 km
Eisenbahnen,
Mit den 32854 km Eisenbahnen werden ca. 35846 500 ha wirtschaitlich be-
einflußt, ein verhältnismäßig noch kleiner Prozentsatz der Gesamtfläche, und wenn
man bedenkt, daß in den Vereinigten Staaten kaum 5°/% von ca. 7 Millionen Farmen
außer dem Bereiche und direktem Einflusse der Eisenbahnen liegen. Wie groß nichts-
destoweniger zuweilen der Eisenbahnverkehr schon sein kann, zeigt z. B, der 14. No-
vember in Buenos Aires, an welchem Tage ungeachtet des [fortdauernden Regens
2017 Waggons mit 30255 Tonnen Waren Buenos Aires für das Innere verließen. Es
ist selbstverständlich, daß bei der enormen Getreideproduktion die verschiedenen
Eisenbahnlinien Mangel an Eisenbahnwaggons leiden, ebenso wie es auch zeitweise an
Transportschiffen fehlt, um das Getreide nach Europa zu verfrachten,
Die meisten Eisenbahnlinien haben im Hinblick auf die neue, nun auch sehr gut
ausgefallene Ernte Neuanschaffungen gemacht. Die argentinische Centralbahn hat
500 offene Waggons zu je 42 Tonnen, 500 offene Waggons zu je 40 Tonnen, 100 Vieh-
wagen und 100 verschiedene Spezial-Passagierwagen gekauft. Dieselbe Bahn bestellte
auch 400000 Tonnen Kohlen von Süd-Wales. Die Westbahn hat ebenfalls ihren
Wagenpark an Güterwagen vergrößert, deren Zahl einem Raum von 350727 Tonnen
entspricht, auch hat sie ihre Lokomotiven um 16 vermehrt und damit ihre Gesamtzahl
auf 327 Stück erhöht,
Die Direktion der Buenos Aires Provinzial-Eisenbahn nach dem Meridianus V
erwarb 200 Waggons von der Sociedad Franco Argentina. Die Santa Fe Eisenbahn-
gesellschaft hat gegenwärtig 5365 Waggons, die 96954 Tonnen fassen können, für
den diesjährigen Transport zur Verfügung,
In diesem Jahre wurden auch Lokomotiven für argentinische Eisenbahnen in
Nordamerika bestellt. In den ersten 9 Monaten des Jahres 1912 wurden im ganzen
196 Lokomotiven, 2347 Frachtwagen und 99 Passagierwagen und 98201 Tonnen
Eisenbahnschienen importiert, davon nicht ganz die knappe Hälfte aus Deutschland.
Für die diesjährige Ernte sind auch mehr Getreideschuppen an verschiedenen
Bahnstationen gebaut worden. Die Südbahn allein besitzt jetzt über 300 Schuppen,
wovon 53 im vorigen Jahre errichtet wurden und 535 000 $ kosteten. Die Westbahn
hat in den letzten 4 Jahren 3963 206 $, davon im letzten Jahre 504064 S& dafür aus-
gegeben. Auch die Pacificbahn hat die Zahl ihrer Getreideschuppen vermehrt. Einen
neuen Typ adoptierte die Rosario-Mendoza-Bahn, der auch erlaubt, im Regenwetter
ohne Gefahr für das Getreide zu arbeiten.
In diesem Jahre sind auch zum ersten Male durch die Westbahn Getreide-
Reinigungs-Waggons in Buenos Aires eingeführt worden, ebenso Eisenbahnwagen
zur Milchbeförderung.
Zum Betriebsmaterial für Eisenbahnen gehören für verschiedene Gegenden, wo
kein süßes Wasser zu finden ist, auch Kesselwaggons oder Tankwagen, die bei Eisen-
bahnbauten und stellenweise, wie auf der Aiatuya-Tintina-Bahn, beständig zur Be-
förderung des nötigen Trinkwassers für die Bevölkerung der Bahnstrecke schon seit
vielen Jahren im Betriebe sind.
Es düsfte wohl zu weit führen, wenn wir auch den Neubau von Stationen und
selbst in größeren Städten, wie Rosario, Cördoba und Buenos Aires einzeln aufführen
wollten. Wir erwähnen aber, daß die Paciticbahn einen Monumentalbau auf ihrer
am 7. Juli vorigen Jahres inaugurierten neuen Hauptstation in Buenos Aires errichten
wird. Sie hat auch ihre Depots im Hafen Galvan bei Bahia Blanca wesentlich er-
weitert und den Frachtzügen einen besseren Zugang verschafft, Die Westbahn hat
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