Full text: Volkscharakter und Wirtschaft

n „Pionier‘“-Instinkt mit. Er will englisches Wesen, 
| 1glische Sitten, englische Waren verpflanzen. Hierbei 
5 mmt ihm sein Sinn für Ellenbogenfreiheit, seine 
R abe, durch Zähigkeit seinen Willen durchzusetzen zu- 
ıte. Er ist der geborene Kolonisator. Daher stammen 
A. ıglands außenwirtschaftliche Haupterfolge aus einer 
5 it, in welcher das kolonisatorische Werk noch in den 
5 ıfängen (zumindest der kapitalistischen Ausbeutun g) 
x ind und dem praktischen Zugriff raschen Erfolg ver- 
_ tach. Der Deutsche hingegen war von vorneherein, 
a wo er auswanderte, darauf eingestellt, sich einem 
. reits bestehenden wirtschaftlichen Organismus einzu- 
5 ;jedern. Er war — soweit man von einzelnen hervor- 
zenden Führertypen, etwa Leuten wie Karl Schurz 
| er Henry Villard-Hilgard, absieht — ein Mittelstands- 
Swanderer, Bauer, Handwerker und darüber hinaus- 
eifend Vermittler alter halb-wissenschaftlicher oder 
astgewerblicher Fertigkeiten an eine neue Welt. Er 
An ch weit mehr den protestantisch-hugenottistischen 
nn nmigranten‘‘ des 17. und 18. Jahrhunderts als dem 
nn im Kaki oder dem Plantagenbesitzer mit wirk- 
1er oder verkappter Sklavenarbeiterschaft. Heute hat 
5 ser Auswanderungsprozeß mehr oder weniger sein 
S de erreicht. Denn was die Welt an fremden Wirt- 
z 'aftssubjekten heute benötigt ist der billige, unge- 
ıte, proletarische Arbeiter, der als Handlanger in 
N \ arbeitsteiligen, mechanistischen Prozeß der Fabrik 
E eingezogen wird.) Immerhin trägt noch heute der 
. slands-Deutsche alter Provenienz den typischen Cha- 
& ter des Mittelklassenmenschen. Er ist ein „Spieß- 
rger“ geblieben und aus diesem Grunde vielfach — 
* anders in der nordamerikanischen, anglisierten 
& lt — unbeliebt (weniger in Südamerika). Er hat 
% m Hang für den Lebenshabitus seiner Vorfahren 
& —. 
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