= 3)
Mit diesen Bestimmungen haben wir alle empirischen Daten
gewonnen, die sich auf das Substrat des von uns aufzuklärenden
Prozesses beziehen.
Ebenso sind uns empirisch gegeben die in dem betrachteten
System wirkenden antagonistischen Kräfte: das Streben aller
Individuen auf das Ziel des höchsten Einkommens durch das Mittel
des Kampfes um den Preis.
Daraus ergibt sich nun als logisches Datum, daß das Gleich-
gewicht des ganzen Systems erreicht ist, wenn alle Einkommen
soweit ausgeglichen sind, wie die Konkurrenz es durchzusetzen
vermag.
Und daraus ergibt sich schließlich ein letztes methodo-
logisches Datum. Wir supponieren in einer methodischen
Fiktion im Sinne Vaihingers jenen Zustand des Gleichgewichts
erstens als erreicht uud zweitens als beharrend. Das heißt:
wir schließen in Gedanken jede „Störung“ des Systems, d.h. jede
Änderung dieser sämtlichen Daten aus, unterstellen die Unver-
änderlichkeit der sämtlichen Daten. Das ist das „Isolier-
verfahren“.
Unsere Annahme lautet also folgendermaßen:
Die von uns beobachtete Gesellschaft erleidet weder von Seiten
der Elementarkräfte noch der Politik die geringste Änderung. Die
Bevölkerung bleibt an Zahl, Zusammensetzung und biopsychologischer
Beschaffenheit konstant, der Apparat von Normen und Wertungen
ebenfalls; die Ernten ergeben die gleichen Mengen gleicher Früchte
von gleicher Güte, neue Erfindungen werden nicht gemacht, ver-
besserte Maschinen und Werkzeuge nicht hergestellt, aber die alten
immer wieder nach Art und Güte genau im Verhältnis ihres Ver-
schleisses wieder erzeugt; und auch wirtschaftspolitisch bleibt alles
beim alten: es werden z. B. keine neuen Steuern erhoben, keine
alten ermäßigt, und die Staatsausgaben bleiben die gleichen für
die gleichen Zwecke. Und so weiter: es hat keinen Zweck, dieses
Datum unseres Problems noch weiter auszumalen.
4. Die allgemeine Wertformel.
Damit haben wir alle Daten gewonnen, um zunächst die
Formel des Wertes zu entwickeln.
Wir haben oben zwei Fragen gestellt: was erstreben die
konkurrierenden antagonistischen Kräfte, und wo liegt ihr Gleich-
gewicht? Die erste Frage haben wir beantwortet: das Streben
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