AO
Wenn wir also den statischen Preis sämtlicher Beschaffungs-
güter der von uns betrachteten Gesellschaft, unter Abzug des
hier gleichfalls exakt bekannten, durch die Zeit bestimmten Ab-
nützungskoeffizienten („moralischer Verschleiß“ kommt in der
Statik nicht vor) addieren, so erhalten wir exakt den Wert des
darauf radizierten privatwirtschaftlichen Kapitals).
Nennen wir die auf diese Weise erhaltene Geldsumme, die
das gesamte, nicht begünstigte, „normale“ Kapital der von uns be-
trachteten Gesellschaft angibt, X, so drückt die Formel
x-(E—1)
I
das Verhältnis aus, in dem der den Arbeitern abgepreßte Gesamt-
profit zu dem gesellschaftlichen Gesamtkapital steht.
Diese Größe ist höchstwahrscheinlich ein echter Bruch, da,
soweit wir sehen können, der Profit im Durchschnitt nirgends
über hundert Prozent beträgt. Wir können ihn infolgedessen in
dem Bruche ı : @ ausdrücken: dann ist @ der Kapitalisierungsfaktor,
mit dem jeder Reinertrag aus Profit multipliziert werden muß, um
den statischen Wert eines Kapitals auszurechnen:
Nehmen wir z. B. an, der Bruch 1:«@ ergebe, in Geldziffern
ausgerechnet, 1:5, so repräsentiert jeder Ertrag das fünffache Kapital;
z. B. der Ertrag von 20000 M. ein Kapital von 100000 M.— Divi-
diert man den Kapitalisierungsfaktor in 100, so erhält man den
allgemeinen statischen Profitsatz: in unserem Beispiel 20°.
Danach sind wir imstande, das jedem beliebigen Grenzkapitalisten
(d. h.: jedem durch Monopole und Differentialrenten nicht be-
günstigten Kapitalisten) zufließende Einkommen aus Profit genau
zu errechnen. Wir addieren die statischen Preise seiner Beschaffungs-
güter (seines „Kapitals im volkswirtschaftlichen Sinne“) und erhalten
ı) Die auf diese Weise erhaltene Summe repräsentiert nicht das gesamte privat-
wirtschaftliche Kapital der Gesellschaft. Dazu muß gerechnet werden der kapitalisierte
Wert der sämtlichen Monopolerträge, sowohl des Ertrages von Tauschmonopolen, hier
lediglich Verkaufsmonopolen, aus Patenten usw., soweit man diese als statisch überhaupt
einrechnen will, und aus Naturmonopolen, z. B. von Weingärten besonders guter Lage,
wie auch der kapitalisierte Ertrag sämtlicher Differentialrenten in Landwirtschaft und
Industrie. Dieser Umstand aber stört unsere Rechnung nicht im mindesten. Denn diese
Renten und Surplusgewinne aus Verkaufsmonopolen sind nicht Abzüge vom Lohn der
Arbeiter, sondern werden vom Konsumenten bezahlt: bei Verkaufsmonopolen als Auf-
schlag auf den Konkurrenzpreis, bei Differentialrenten als Gewinn des Produzenten am
Konkurrenzpreis, ein Gewinn, der der Ersparung an Selbstkosten gegenüber der Kon-
kurrenz zu verdanken ist. Der Kapitalisierungsfaktor, mit dem diese Mehrerträge zu
multiplizieren sind, wird sofort im Text ausgerechnet werden.