Full text: Wert und Kapitalprofit

Franz Oppenheimer 
System der Soziologi 
Drei Bände 
I. Band: 
Allgemeine Soziologie. 2 Teile. (1. Halbband: Grundlegung. 2. Halb- 
band: Der soziale Prozeß.) XX u. XII, 1149 S. gr. 8° 1922 und 1923 
Gmk 18.—, geb. 22.— 
II. Band: 
Der Staat. X, 859 S. gr. 8° 1926 Gmk 32.—, geb. 34.— 
III. Band: 
Theorie der reinen und politischen Okonomie. Fünfte, völlig neubearbeitete 
Auflage. (6.—8. Tausend.) Zwei Teile. (1. Halbband: Grundlegung, 
9. Halbband: Die Gesellschaftswirtschaft.) XXV u. XIII, 1148 8, 
gr. 89° 1923-24 Gmk 21.50, geb. 25.50 
Verlag von Gustav Fischer in Jena 
Archiv für Politik und Geschichte, 1925, Heft ı: Oppenheimers „System 
der Soziologie‘ ist der Ausdruck eines selten stark entwickelten Kausaltriebes: es ist ein 
Werk, das versucht, in wahrhaft humanistischem Geiste weit über die Grenzen des Spezial- 
forschertums hinauszutreten, um zu letzten Allgemeinheiten und damit zum Allgemein- 
menschlichen vorzudringen. In einer kühn ausgreifenden geistigen Zusammenschau will 
uns dieses Werk ein Gesamtbild von den ursächlichsten Zusammenhängen 
vieler unserer wichtigsten Lebensbeziehungen bieten; ja es beabsichtigt nichts 
Geringeres, als die eigentlichsten, die tiefsten Wurzeln des gesellschaftlichen Zusammen- 
lebens der Menschen bloßzulegen. ... 
Oppenheimers Versuch der Begründung eines ‚Systems der Soziologie“ stellt 
zweifellos ein außerordentlich gewagtes wissenschaftliches Unternehmen dar! Es handelt 
sich zunächst um nichts Geringeres, als der Soziologie das eigentliche Bürgerrecht unter 
den überlieferten und bereits anerkannten Wissenschaften zu erringen. . .. Hier wird ein 
stattliches, eindruckgebietendes. Heer von erkenntnistheoretisch sichtenden Vortruppen, ge- 
folgt von einer positiv erkenntnisfördernden Hauptmacht ins Treffen geführt, ein Gedanken- 
heer, das zudem mit reichem, durchaus zeitgemäßem Rüstzeug von Tatsachenmaterial aller 
Art ausgestattet ist... Oppenheimer erneut nun diesen kühnen Versuch, der Soziologie 
eine feste, dauerhafte Grundlage zu schaffen durch Ausarbeitung eines sowohl nach 
formalen wie auch nach inhaltlichen Gesichtspunkten gründlich durchdachten Systems ,.. 
Das Bedeutendste an diesem Werk erscheint uns seine selten umfassende, gerade- 
zu staunenerregende Systematik. Oppenheimer ist ein Meister der „Zusammenschau‘“‘; 
er holt seine Bausteine aus den verschiedensten entlegenen Steinbrüchen und ordnet sie 
zu einem wahrhaft eindrucksgebietenden, selten stattlichen wissenschaftlichen Bauwerk zu- 
sammen; man möchte beinahe sagen, Oppenheimers Werk verwirkliche im Rohbau den 
von Auguste Comte erträumenten herrlichen „Dom der Geisteswissenschaften‘“ ... 
Hans Honegger.
	        
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