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kanten und Exporteure für den Handel mit Rußland“ in Remscheid,
aus der Feder eines uns nahestehenden, lange Jahre in Rußland
ansässig gewesenen und mit den dortigen Wirfschaffsverhälfnissen
vollkommen vertrauten Reichsdeutschen, Herrn Georg Grunwald,
eine besondere Schriftenfolge „Deutsch-Russischer
W i r t s ch a f t s k r i e g“ herauszugeben, welche in 20 Heften fort
laufend alles über die russischen Rechts- und Wirtschafts-Verhält
nisse Wissenswerte zusammenstellte und den Mitgliedern beider
Körperschaften zur Verfügung gestellt wurde, bis leider die mili
tärische Einberufung des Bearbeiters ihre Fortführung unmöglich
machte.
ln Ergänzung dieser Veröffentlichungen haben wir die an
Rußland interessierten Firmen auch zu wiederholten vertrau
lichen Konferenzen in Berlin versammelt, in denen Herr Ju
stizrat Klibanski eingehende Referate über die Rechtslage er
stattete und den beteiligten Kreisen zweckentsprechende Winke
und Ratschläge erteilte.
Um sodann die deutsche Geschäftswelt unterrichtet zu halten
über die wirtschaftlichen Ergebnisse des von der
Entente gegen uns geführten Handelskrieges, lie&en wir
folgenden Fragebogen durch Vereinsmifglieder an vertrauens
würdige Geschäftsfreunde von ihnen in neutrale Staaten gelangen:
Fragebogen
.über Bestrebungen zur Verdrängung deutscher
Waren auf dem Weltmarkt.
(Bei allen Fragen ist wohl in erster Linie die englische und amerika
nische Konkurrenz zu beachten, in zweiter Linie aber auch die fran
zösische und italienische und natürlich überall die einheimische.)
(.Sind Ihnen praktische Versuche bekannt geworden, deutsche
Waren durch andere zu verdrängen? Von seiten welcher Na
tionen? In welchen Waren? In welchen Pläfeen oder Gebieten?
2. Welche Methoden wurden dafür angewendet? Sind gesek-
lidhe Maßnahmen erfolgt oder neue Einrichtungen (z. B. Gründung
von Banken, Schiffahrtslinien usw.) getroffen worden, um die
Verdrängung deutsdier Waren zu erleichtern?
3. Inwieweit sind diese Versuche von Erfolg begleitet gewesen
und haben hierzu mitgewirkt:
a) nationale Zu- oder Abneigung, und wie sind diese erzeugt
bezw. geschürt worden?
b) geschäftliche und technische Herabsekung der deuisdien
Waren und Kaufleute?
c) Unmöglichkeit, erschöpfte Vorräte aus Deutschland zu er
gänzen?
4. Glauben Sie, dal? nach Friedensschlufe das alte gute Verhältnis
schnell wieder hergestellt werden wird, oder werden wir für die
Dauer mit schärferer Konkurrenz auf dem dortigen Markt
rechnen müssen und iri welchen Waren und Herkiinften be
sonders?
So wurde es uns möglich, uns ein ziemlich zuverlässiges Bild
fie&en, wurde es uns möglich, uns ein ziemlich zuverlässiges Bild
darüber zu machen, inwieweit es der Konkurrenz der feindlichen