Full text: Die Soziologie

ZWEITER TEIL 
Der Inhalt der Soziologie 
6. Kapitel 
Die Gesellschaft und die gesellschaftlichen Beziehungen 
Die Gesamtheit von Erscheinungen, aus denen die sinnlich- 
wahrnehmbare Welt zusammengesetzt ist, läßt sich, meiner An- 
sicht nach, in drei große Gruppen einteilen: in die Welt des Leb- 
losen, in die der Lebewesen und in die der Gesellschaften. So 
bestehen drei Gebiete, welche als das Anorganische, das Orga- 
nische und das Überorganische bezeichnet werden können. Diese 
Gebiete sind einander in mancher Hinsicht gleichgestellt, be- 
trachtet man sie dagegen von dem entscheidenden Gesichtspunkte 
aus, dann erkennt man, daß sie aufeinander aufbauen. Denn 
das Überorganische ist ebenso sehr aus organischen Elementen 
zusammengesetzt, wie das Organische anorganische Elemente 
enthält. Jede dieser Welten ist durch eine bestimmte Art der 
Ordnung gekennzeichnet, welche in der vorhergehenden noch 
unbekannt ist. Sie entnimmt ihr die Materie und gibt ihr eine 
neue Form. 
Welches sind die Beziehungen zwischen der Welt des Sozialen 
und der Welt des Lebendigen? Will man verallgemeinern, dann 
kann man es folgendermaßen ausdrücken: Das Soziale ist eine 
Anschauungsform des Lebendigen. Die organisierten Geschöpfe 
stellen sich der Betrachtung in doppelter Beziehung zueinander 
dar, den internen Beziehungen zwischen den einzelnen Teilen 
eines und desselben Organismus und den externen Beziehungen 
der verschiedenen Organismen zueinander. Die einen bilden das 
Forschungsobjekt der Biologie, die anderen das der Soziologie, 
Ich werde, das muß nachdrücklich betont werden, auf diese 
Unterscheidung immer wieder zurückzukommen haben. Es soll
	        
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