Erhebung über die Produktion 8)
Rückgang des Alkoholismus herbeigeführt wird. Auch wurde
untersucht, wie und in welchem Maße die körperliche und sitt-
liche Erholung des Arbeiters sich in einer Besserung seiner Stunden-
leistung oder selbst seiner Tages- und Wochenleistung auswirkt.
Dabei mußte eine Reihe von Zusammenhängen aufgedeckt werden;
das ist durch die Analyse des gesamten verfügbaren Materiales
angestrebt worden. Eine längere Arbeit wurde dann der Frage
gewidmet, in welcher Weise die Einwirkung der Arbeitszeit-
verkürzung auf die eigentliche Leistung der Arbeiter erfolgt.
Dabei wurde zuerst die Wirkung der Ermüdung auf diese Leistung
erforscht, und zwar nacheinander die Auswirkung der Über-
stunden, der Sonntagsarbeit und des langen Arbeitstages. Dabie
wurde dargelegt, wie der psychophysische Organismus des Arbeiters
sich der verlängerten Arbeitszeit anpaßt durch eine instinktive
Verlangsamung des Arbeitsrhythmus, der hier als automatischer
Prozeß des Selbstschutzes auftritt. Dieselbe Erscheinung wurde
dann auch von ihrer negativen Seite aus behandelt: Beseitigung
der Ermüdung durch Verkürzung der Arbeitsdauer, wobei nach-
einander aufgezeigt werden konnten: 1. die Zunahme der Pro-
duktionskraft des Arbeiters, 2. sein relativ selteneres Fehlen,
3. die Individualisierung seiner Arbeit (infolge der Beseitigung
oder der Verringerung der sonst verlorenen Arbeitszeiträume
und Zunahme der auf die Zeiteinheit effektiver Arbeit entfallenden
Leistungen des Arbeiters), 4. die Neigung, seine Produktion in
regelmäßige und feste Kanäle zu leiten und 5. die Verbesserung
der Güte seiner Arbeit.
Auf eine andere wichtige Feststellung sei hierbei verwiesen :
die Erhebung hat die Rolle der sittlichen Faktoren auf dem Ge-
biete der Leistung hervorgekehrt, und in dieser Beziehung mit
Hilfe amtlicher Bekundungen und der Mitteilungen aus Arbeit-
geber- und Arbeitnehmerkreisen die günstige Wirkung des Acht-
stundentages festgestellt.
Aber auch auf zwei andere Feststellungen muß hingewiesen
werden. Die eine bezieht sich auf die Rolle der Art der gewerb-
lichen Verrichtungen bei den erzielten Ergebnissen. Man hat
ermittelt, daß die Zunahme der Leistung, die auf die Zeiteinheit
entfällt, unter der Wirkung der verkürzten Arbeitszeit ihren
Höhepunkt dann erreicht, wenn die Rolle des Faktors Mensch
dabei überwiegt, und die Maschine eine untergeordnete Bedeutung
hat, wie auch umgekehrt diese Zunahme am geringsten dann ist,
wenn die Arbeit eine rein mechanische wird; jedenfalls geht diese
Zunahme nur in ganz außergewöhnlichen Fällen auf den Null-
punkt zurück,
Der andere Punkt betrifft die Rolle der Entlohnungsart
bei der Feststellung der Ergebnisse des Achtstundentages. Nach
den gemachten Beobachtungen darf man wohl den Schluß ziehen,
daß die nach der Leistung geregelten Lohnsätze den Ersatz der
Arbeitszeitverkürzung durch eine Vermehrung der auf die einzelne
Zeiteinheit entfallenden Arbeiterleistungen fördern. Hier ist aber
auch eine weitere Feststellung einzuschalten, daß nämlich die
Verallgemeinerung des Achtstundentages oft eine Ausdehnung
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