Full text: Arbeit und Wohlfahrt

Volksgenossen nicht ausreicht, sich den notwendigen, 
nach unsern sittlichen und kulturellen Anschauungen 
gebotenen Anteil an den Gütern des Lebens zu sichern, 
das sind die Aufgaben, die der Behörde durch das 
Wort „Wohlfahrt“ gewiesen sind. Die staatspoli- 
tische, sittliche und soziale Bedeutung dieser Auf- 
gaben kann von niemandem verkannt werden. 
Neben den erwähnten Aufgabenzweigen muß im 
Rahmen der lübeckischen Wohlfahrtspolitik die Pflege 
des Stiftungswesens einen bedeutsamen Platz ein- 
nehmen. Die Stiftungen sind zumeist der Linderung 
der Not der bedürftigen Kreise, sind der Wohlfahrt des 
Volkes gewidmet. Diesem Zweck werden die Stif- 
tungen, auch bei voller Wahrung ihrer Eigenart und 
bei unbedingter Hochhaltung des Stiftungswillens, 
am besten gerecht werden können, wenn die behörd- 
lichen Aufgaben auf dem Gebiete des Stiftungswesens 
in den Aufgabenkreis der allgemeinen s|taatlichen 
Wohlfahrtspolitik, in den Aufgabenkreis der Behörde 
für Arbeit und Wohlfahrt einbezogen werden. Auch 
im Rahmen der neuen Behörde wird der Wunsch 
lebendig sein, das große Vorbild, das unsere Vor- 
fahren auf dem Gebiete des Stiftungswesens gegeben 
haben, möge auch heute trotz aller wirtschaftlichen 
Bedrängnis, ja gerade wegen der unsagbar großen 
wirtschaftlichen Not, wirksam sein und zu neuen 
Stiftungen anregen. Förderung der bestehenden 
Stiftungen im Rahmen der allgemeinen Wohl- 
fahrtspolitik, unter Zugrundelegung der Stiftungs- 
satungen und des Sliftungswillens, Anregung neuer 
Stiftungen: das muß die Richtschnur für die Ver- 
waltung des Stiftungswesens im Rahmen der Be- 
hörde für Arbeit und Wohlfahrt sein. 
Die Bedeutung der einzelnen Aufgabengebiete der 
neuen Behörde bedarf im Kreise derer, die zumeist 
selbst auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege mit tätig 
sind, keiner näheren Darlegung. Tausende von Kriegs- 
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Sozialrentnern, ‘jind auf die Fürsorgearbeit der Be- 
hörde angewiesen. Im Rahmen der allgemeinen 
Fürsorge wird die Arbeit der Armenbehörde fort- 
zuführen sein, wie wir hoffen, unter der tätigen Mit-
	        
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