verhältnismäßig geringem Lebensraum Interesse daran haben
muß, Industrieprodukte auszuführen, um die durch Kriegslasten
und innere Lasten sehr verteuerte Lebenshaltung des Volkes
bestreiten zu können. Deutschland hat also ein starkes Interesse
am JIndustriewarenexport.
Um dieses Interesse richtig ermessen zu können, muß man von
den Vortriegsverhältnissen ausgehen; denn unser heutiger
Außenhandel ist durch die Gewaltmaßnahmen der Feinde
künstlich erdrosselt. Die Verhältnisse vor dem Kriege geben ein den
natürlichen Verhältnissen bessser entsprechendes Bild. Vergleicht
man die Außenhandelsziffern Deutschlands vor dem Kriege
mit denen anderer Länder, so zeigt sich, daß Deutschlands
Außenhandel beinah doppelt so groß war wie der französische.
(Im Jahre 1912 etwa 21 Milliarden gegen Frankreich 111% Nil-
liarden.) Unser Außenhandel blieb auch nicht so stark hinter dem
Außenhandel Englands zurück, wie der Fernerstehende wohl
annehmen möchte. Englands Außenhandel machte im Jahre 1912
etwa 27 Milliarden aus, d. h. etwa 6 Milliarden mehr als der
deutsche. Allerdings ist in diesen Ziffern der Handel der eng-
lischen Kolonien nicht enthalten. Besonders interessant ist aber,
daß der Außenhandel der Vereinigten Staaten von Amerika
erheblich hinter dem deutschen zurückblieb.
Die Abdrosselung der deutschen Ausfuhr.
Gegenüber einem Lande, das so stark darauf angewiesen ist,
seine Arbeit auf dem Weltmarkt zu verwerten, ist die rücksichtslose
und erbarmungslose Abdrosselung dieses Volkes vom Welt-
markt nicht nur ein besonders schweres internationales Unrecht,
sondern es zwingt uns zum Nachdenken, wie wir für das fehlende
Geschäft auf dem Weltmarkt einen Ersatz schaffen können. Man
könnte einwenden, daß bei größerer Einsicht und Gerechtigkeit