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Dem beugen Sie vor. Der Mann, der für die Heimat sein
Leben einsetzt, muß selbst ein Stück Heimat haben –~ was ist
natürlicher und gerechter als das? Dem deutschen Kriegsmann
eine deutsche Scholle, auf der in friedlichem Hause dem Vater-
lande heimständige Bürger erziehen, sich der kräftigen Arbeit und
der Natur freuen kann. Aus solchen Heimstätten ersteht ein
frischer, väuerlicher und bürgerlicher Mittelstand ~ der Kern-
punkt des Staates.
Der echte Mensch kann nur aus der Erde wachsen, und die
körperliche Armut schützt vor Armut und Reichtum. Nicht arme,
nicht reiche, sondern zufriedene Menschen muß die neue
Kultur bringen, wenn der siegreiche Frieden, den wir hoffen.
was wert sein soll.
Der alten heiligen Erdenkultur in ihrer veredelten Form
begeisterter Verkünder sind Sie geworden. E s ist nicht zu
sagen, wie sehr ich Ihnen Glück wünsche.
Peter Rosegger.
Hochgeehrter Herr Damaschke!
Endlich darf man jetzt hoffen, daß in Deutschland die
Bodenreform, für die Sie schon seit zwei Jahrzehnten so
unentwegt gearbeitet haben, eine volle Verwirklichung
finden wird.
In kein em anderen Gebiete des Gemeinschaftslebens wird
ja ein wo h lt u en d e s Zusammenwirken der einzelnen und der
großen Menge so sicher und dauernd erreichbar sein, wie
in dem Gebiete der in den großen Zügen von Ihnen dargelegten
Bodenreform.
Alle Betätigungen einerseits des Individualismus,
anderseits des S u zi a li s m u s und K o mm uni s mus werden
ihre maß volle Begrenzung nicht bloß in vorbildlicher
Weise, sondern auch in unmittelbar hilfreicher Gegen-
seitigkeit ssinden in einer vollen Verwirklichung d er
Grundlehren der Bodenreform, und zwar von den
kleinsten Gemeinwesen beginnend bis zur Durchführung in der
gemeinsamen Bewirtschaftung des ganzen Erdkörpers einschließ-
lich aller seiner Tiefen und Höhen. é
Von ganzem Herzen wüns che ich Ihnen, daß im An-
schluß an eine bereits vorliegende Anregung seitens des Reichs-
tages und im Anschluß an die Kriegerheimstättenbewegung recht
bald von der neuen Regierung mit der Bodenreform vor-
gegangen werde.
Ihr getreuer alter Freund
Professor Wilhelm Foerster,
Direktor der Berliner Sterntlvarte.
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