Full text: Das grosse Bekenntnis zur deutschen Bodenreform

gelehrten und die Gottesgelehrten miteinander wetteifern, Dr. 
Damaschke in ihre Reihen zu bekommen, und wenn sich viela 
deutsche Huchschullehrer hinter ihn stellen, nicht nur der Name, 
sondern auch sein Werk in der Geschichte unseres Volkes fest 
verankert ist! Das haben auch wir, die 1300 kleinen und mitt- 
leren Städte empfunden, als wir mit dem Bunde Deutscher 
Bodenreformer eine enge Arbeits- und Kampfgemeinschaft vor 
vielen Jahren eingegangen sind. In Ausführung dieses engen 
Bündnisses bin ich durch einmütig e n Beschluß des Gesamt- 
vorstandes beauftragt, Ihnen zum Ausdruck zu bringen, wie 
sehr wir an Jhrem heutigen Ehrentage Ihnen, und dem ganzen 
deutschen Volke wünschen, daß Sie noch viele, viele Jahre mit 
der gleichen Rüstigkeit und Frische arbeiten mögen für ein ge- 
sundes Bodenrecht, für eine Heimat auch der bisher Heimat- 
losen. 
Ich habe auch den einstimmigen Auftrag des Magistrats 
meiner Stadt Eilenburg, Ihnen die herzlichsten Glückwünsche 
zu übermitteln und Sie zu bitten, zu genehmigen, daß wir eine 
Straße nach Ihnen nennen: Adolf Damaschke-Straße. 
Ich bemerke, daß wir, Ihre Zustimmung voraussetend, bereits 
heute vormittag die Straßenschilder angebracht haben. 
Meine hochgeehrten Damen und Herren! Nicht nur Gläck- 
wünsche überbringe ich, sondern ich hoffe, daß Dr. Damaschke 
uns weiter das sein möge, was er bisher war in Arbeit und 
Lehramt. Wir danken ihm für das, was er bisher geleistet hat. 
Der Artikel 155 der Reichsverfassung ist ja bereits erwähnt 
worden. Wenn Sie die Satzungen des Bundes Deutscher Boden- 
reformer ansehen und mit diesem Artikel vergleichen, dann sehen 
Sie, daß aus dem Artikel der Reichsverfassung Adolf Da- 
maschke spricht. Viele andere Artikel werden von dieser oder 
jener Seite beanstandet. Aber den Artikel 155 wird sich das 
deutsche Volk niemals rauben lassen. 
Ich möchte nur wünschen, daß Dr. Damaschke in seiner 
weiteren Arbeit vor Enttäuschungen bewahrt bleiben möge. Mit 
großer Freude übernahm er seinerzeit den Vorsit des Ständigen 
Beirats für Heimsstättenwesen beim Reichsarbeitsministerium. 
Ich habe auch den Vorzug gehabt, dieser Körperschaft anzuge- 
hören und habe wiederholt vergeblich beim Reichsarbeitsminisste- 
rium. angefragt, wann der Beirat wieder zusammentreten wird. 
Wie nötig seine Weiterarbeit wäre, haben wir neulich im 
Preußenparlament gesehen, ~ wie viele gibt es doch noch, die 
noch kein Verständnis für die Bodenreformbewegung haben. 
Dr. Damaschke hat uns in launiger Form eimal erzählt, 
wie er sich einst mit einem großen Flottenmann unterhalten 
und dieser ihm, als er ihm die Bodenreformlehre vorgetragen 
hatte, geantwortet hat: „Was kann denn ein anständiger Mensch 
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