Full text: Das grosse Bekenntnis zur deutschen Bodenreform

Aber, Herr Dr. Damaschke, die höchste Ehrung ist gewiß für 
Sie, zu sehen, wie Sie den Samen Ihrer Idee in Hundert- 
tausende von deutschen Herzen gesenkt haben und aus begeister- 
ten Augen Ihnen Liebe entgegenströmt, der Dank dafür, daß Sie 
in vielen die Liebe zum deutschen Boden erst wieder geweckt 
haben. Wir haben nichts zu bieten als das Gelöbnis, das wohl 
jeder mit mir ablegt, der einmal von Damaschkes Gedanken ge- 
packt worden ist: bis zum Tode bleiben wir treu der großen, 
der herrlichen, der echt vaterländischen Idee der Bodenreform! 
<1. 
Reichstagsabgeordneter D). Mumm (Deutschnational): 
Sehr geehrter Herr Dr. Damaschke, sehr geehrte 
Festversammlung! 
Sie wollen gestatten, daß ich an das anschließe, was die drei 
Vorredner gesagt haben. Der erste begann mit der Erinnerung 
an das, was mehr denn 25 Jahre zurückliegt. Auch ich darf 
mehr denn 25 Jahre zurückschauen, da ich zum erstenmal Adolf 
Damaschke nähertreten durfte. Es ist nicht nur der Kampf gegen 
das Wohnungselend und gegen ungesunde Bodenspekulation, 
sondern auch das Empfinden, daß dieser Mann in sein Werk seine 
ganze Perssönlichkeit hineingoß, was damals so viele zu ihm 
geführt hat. Ich durfte mit dem greisen Adolph Wagner über 
Damaschke sprechen, durfte mit ihm in den Räumen des Reichs- 
tages wie in großen Volksversammlungen = ich denke an die 
Versammlungen im Zirkus Busch, wie an das gastliche Haus in der 
Lessingstraße –~ zusammenkämpfen, + immer war es das Ge- 
fühl, das der Herr Reichstagspräsident zum Ausdruck gebracht 
hat: es ist nicht tragbar, wenn unsere Jugend nur singen soll 
von Heimat und Vaterland und beides in dem Sinne nicht 
hat, daß ein Stüctlein Land mit ihrem Leben selbst verbun- 
den ist. 
Wenn etwa in dem Hause am Königsplatz wir vier nachein- 
ander redeten, so würde es vielleicht nicht so ganz einhellig sein. 
Ich denke nicht daran, die Tatsachen des Lebens zu verkennen 
und dem Kampf sein Recht zu rauben. Ich glaube, das würde 
Adolf Damaschke selbst, der alte Kämpfer, auf das Schärfste 
verurteilen. Aber was wir brauchen, ist, daß wir nicht nur 
vom Kampf leben, sondern, daß es auch große Fragen gibt, in 
welchen die, die guten Willens sind, und die sachlich zu urteilen 
sich bemühen, sich zusammenfinden. Soll es bessser werden mit 
unserem Volke und seiner Seele, dann muß der Kampf gegen das 
Wohnungselend durch alle Schichten unseres Volkes, durch die 
verschiedenen Strömungen, in denen unser Volk auseinandergeht, 
hindurchgehen. Alle Kämpfe um Verbesserung unserer Woh- 
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