Full text: Das grosse Bekenntnis zur deutschen Bodenreform

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es durch Freude oder durch Leid: Sie haben an uns immer treue 
Stützen gehabt und werden sie auch in Zukunft haben! 
Vir dürfen nicht vergessen, daß es in der schlimmsten Zeit 
der Not, als Hunderttausende von Beamten ihre Dienststellen 
verlassen mußten und verzweifelt waren, gelungen ist, vielen eine 
Heimstätte zu geben. Da war das Heimstättenamt der Deut- 
schen Beamtenschaft unter unserem Johannes Lubahn zur 
Stelle. Das war für die Armen eine Tat, die höher wiegt 
als vieles andere. Als bloße Gewerkschafter hätten wir es 
nicht schaffen können, die wir auf den Augenblick eingestellt 
sind, wenn wir nicht eine Autorität zur Seite gehabt hätten, 
wenn wir nicht den Regierungsstellen hätten sagen können: 
Damaschke bürgt für die Durchführbarkeit. Da liegt das 
entscheidende Verdienst unseres Dr. Damaschke. 
Wenn wir jett weiter arbeiten, um auch der übrigen Be- 
amtenschaft das zu geben, wonach sie lechzt, so sind wir auch 
dabei Ihrer Hilfe sicher. Aber auch Sie können stets auf uns 
rechnen! 
Sie haben in der großen Stadt gegenüber den großen Miet- 
kasernen den Gedanken der Bodenreform verbreitet. Die engen 
Höfe und das Elend der Massen haben Sie zu dem Gedanten, 
angeregt. Um so mehr müssen diejenigen dazu angeregt werden, 
die, wie ich, vom Dorfe stammen und in die Millionenstadt ver- 
pflanzt worden sind. Wir haben staunend die großen Kasernen. 
gesehen, in welchen Tausende von Menschen zusammengedrängt 
wurden. Da erwachte die große Sehnsucht: Zurück zur Natur 
~ Ñ und die Pflicht: Sorge mit dafür, daß die Millionen wieder 
zur Natur zurückkehren können! Man sah Sonntags, wie die 
Menschen sich hinausdrängten, um ein paar Stunden die Natur 
zu genießen. Da entstand der Gedanke: diese Menschen müssen 
hinaus; es muß ihnen der Weg zu einer wahren Heinmstätte 
erschlossen werden. 
Ein guter Gedanke bricht sich Bahn. So marschiert auch der 
Gedanke der Bodenreform. Wir werden ihm treu bleiben. Wir 
könnten schon etwas weiter sein. In der Nationalversammlung 
hätten wir nach dem großen Zusammenbruch Großes leisten 
können — in einer Stunde mehr, als sonst in Jahren geleistet 
werden kann. Aber unser Volk und seine Vertreter waren viel- 
leicht noch nicht ganz richtig eingestellt. Sonst hätten sie erst 
mal ein Stück Bodenreform unter Dach und Fach gebracht. Das 
war damals verhältnismäßig leicht. Jede Terrain-Gesellsschaft, 
jeder Großgrundbesitßer hätte in jener Zeit gern etwas herge- 
geben. Aber wir haben den großen Augenblick versäumt. Da- 
maschke hat sich Mühe genug gegeben. Diejenigen, die heute 
im Parlament sitzen, mögen daran denken! Jett isst es spät, 
sehr spät ~ aber immer noch nicht zu spät. Auch jetzt ist noch das
	        
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