Full text: Das grosse Bekenntnis zur deutschen Bodenreform

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uorganisiert. Wir gingen im Anfang der Arbeiterbewegung mit 
vielem Mut, aber nicht mit allzuvielem Wissen an die Sache 
heran. Darum litten wir anfangs nicht unter zu starken inneren, 
Hemmungen, waren naturgemäß auch nicht immer so überzeu- 
gend in unseren Darlegungen, wie manchmal schlaue, gerissene 
Gegner der bodenreformerischen Ideen. 
Ich denke noch an die Sitzungen in Berlin, in denen der. 
greise Adolph Wagner, gestützt auf seinen historischen Krücksstock, 
den Kopf mit dem seidenen Käppchen bekleidet, vor uns jungen. 
Leuten stand und mit dem verehrten Jubilar zusammen die 
großen Gedanken vortrug, die heute abend so vielfach und so 
überzeugend hervorgehoben worden sind. Wir hingen an ihren 
Lippen und sind hinausgegangen und haben, was wir hörten, 
weitergetragen, und wir werden, wie schon vor Jahrzehnten, so 
auch in Zukunft, den Kampf gegen die Bodenspekulation Seite an 
Seite mit Ihnen weiterkämpfen. 
Wir haben nicht nur in Versammlungen und wie ich schon 
betont habe, in den kommunalen Körperschaften usw. den Boden- 
reformgedanken vertreten, sondern aus unseren Reihen ist dem 
Jubilar ein Mann bekannt, mein Freund, Dr. Theodor Brauer, 
der sich aus kleinsten Anfängen autodidaktisch zum Professor 
der Technischen Hochschule in Karlsruhe emporgerungen hat. 
Er hat die Gedanken Damaschkes in einem ernsten wissenschaft- 
lichen Werk, das weit verbreitet ist, besonders in der christlich- 
nationalen Arbeiterschast, und das ja auch die besondere An- 
erkennung unseres Jubilars gefunden hat, des näheren beleuchtet. 
Herr Stegerwald läßt, da er leider im letzten Augenblick ver- 
hindert worden ist + er wollte bestimmt selber kommen – 
Ihnen auch persönlich durch mich herzlichste Grüße sagen und 
Ihnen wünschen, daß die guten Gedanken, die Sie in das Volk 
getragen haben, im nächsten Jahrzehnt weiter dazu beitragen 
werden, materielle und sittliche Not und Elend zu beseitigen. 
Es ist ja nicht so, wie oft in übertriebenem Pessimismus erklärt 
wird, daß eigentlich alles aus sei. Wo ein Wille ist, ist auch ein 
Weg, und auf diesem Gebiete ist es in manchen Fällen möglich, 
auch ohne große Geldmittel, aber mit gutem Willen, heute noch 
unsere Buodenreformgedanken zu realisieren. Danach wollen wir 
streben, daß das, was möglich ist, Schritt für Schritt erreicht 
wird. Dann wird der große Gedanke, dem Dr. Damaschke sein 
Leben gewidmet hat, weiter Leben gewinnen und eine Quelle 
reichen Segens für unser Volk werden. Dazu beizutragen, darf 
ich am heutigen Ehrentage Dr. Damaschkes erneut versprechen! 
Fürstenberg, Vorsitender des Deutschen Bankbeamten-Ver- 
eins, Mitglied des Reichswirtschaftsrates, Vertreter des Deut- 
schen Gewerkschaftsringes: 
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