Full text: Das grosse Bekenntnis zur deutschen Bodenreform

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So ist es nun heute. Aber, täuschen wir uns nicht! Die 
schwersten Hindernisse werden erst dann in die Erscheinung 
treten, wenn wirklich gesetgeberisch und verwaltungstechnisch 
Ernst gemacht werden soll (Zustimmung), und für diese Stun- 
den und diese Zeiten bewahre uns der allmächtige Baumeister 
aller Welten den Mann, dessen 60. Geburtstag wir feiern! 
Mein lieber Dr. Damaschke! Sie haben im ersten Band 
Ihrer „Erinnerung“ verschiedene Ihrer stimmungsvollen Ge- 
dichte abgedruckt, die Sie in Jhrer Jugend verfaßt haben. 
Ich kann nicht besser schließen als mit dem letzten Vers des 
Gedichtes, das ich als eines der schönsten empfinde: 
Dort weht ein Banner, das andere hier; 
Nun prüfe, wäge, wähl': 
Douch wenn Du geschworen dann einem Panier, 
Sei sein auch mit Leib und mit Seel’ .. . 
In Sturm und Ruh, in Glück und Not 
Kein feiges Zaudern mehr gilt: 
Dann deckt Dich, kommt der beiche Tod, 
Deine Fahnentreue als Schild! 
Reinhold, Provinzialverband Groß-Berlin im Reichsver- 
band der Kleingartenvereine Deutschlands: 
Houchverehrter Herr Doktor! 
Wenn im Lande der Dichter und Denker Millionen Menschen 
von der segenspendenden Scholle vertrieben sind und in dumpfen 
Mietkasernen-Höhlen, von Tuberkulose und Arbeitslosigkeit be- 
droht, eng zusammengepfercht wohnen müssen: dann rächen sich 
die Sünden jener vielgepriesenen, guten alten Zeit, in der man 
mit dem germanischen Rechtsgrundsatß des allgemeinen An- 
teils am Grund und Boden ein frevelhaftes Spiel trieb und 
das Höchste und Heiligste, was ein freies Volk besitzt, nämlich 
seinen Grund und Boden, zur Schacherware erniedrigte. 
Diese Zusammenhänge erkannt und als flammende Anklage 
gegen die herrschenden Schichten geschildert zu haben: das, sehr 
verehrter Herr Doktor, ist Ihr unbestreitbares Verdienst, für das 
«heut erst in späterer Zeit volles Verständnis aufge- 
racht wird! 
Troy alledem haben Sie das nur wenigen beschiedene Glück, 
den Sieg Ihrer Idee noch miterleben zu können; denn sie ist 
im höchsten Gesetz des deutschen Volkes, seiner Reichsverfasfung, 
für hoffentlich nicht nur vorübergehende Zeit veraukert. 
Noch fehlt aber jenes Geschlecht, das Mann für Mann. 
bereit ist, aus den Buchstaben dieser Verfassung den Geist zu
	        
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