meine Elementarsschulkenntnisse zn erweitern. Ein anderer
Wes stand auch nicht offen. Die Mittel hierzu wurden er-
spart.
Eine Unterbrechung fanden diese autodidaktischen Studien
durch meine Einberufung in den Kriegsdienst. Ich stand in
Heeresdiensten von Anfang 1915 bis Ende 1918 ~ zuletzt
als Offizier des Beurlaubtenstandes. –ê
Nach Uriegsende nahm ich diese Studien wieder auf. In-
zwischen war ich auf dem Wege, mir die für ein Universi-
tätsstudium erforderlichen hsheren Schulkenntnisse zu ver-
schaffen, um wenigstens einen Schritt weiter gekommen. Nus
Gründen des gegen Ende 1917 immer fühlbarer werdenden
Führererssatzes erhielt ich vom Führer meiner Felddivision
(19. Ersatz- Division) einen Urlaub zum Zwecke letzter Vor-
bereitung auf eine Prüfung der wissenschaftlichen Befähigung
für den einjährig-freiwilligen Dienst. Diese Prüfung bestand
ich Ende Januar 1918 an der II. Realschule zu Leipzig mit
der Note „sehr gut“. Mit meinen Vorbereitungen zur Maturi-
tätsprüfung war ich dann im Frühjahr 1920 so weit, um
diese Prüfung an der Oberrealschule Nord als Extraneer
ablegen zu können; ich bestand sie mit dem Prädikat ,gut".
Bis Herbst 1920 noch als kaufmännischer Angestellter in
Leipzig in Stellung, ließ ich mich für das Studium der wirt-
schaftlichen Staatswissenschaften an der Universität Leipzig
immatrikulieren. Dieses Studium hat 9 Semester umfaßt.
Ich bin im wesentlichen Schüler der verstorbenen Professoren
Paul Barth und Cudwig Pohle gewesen. Seit meiner Ex-
matrikulation am 18. November 1924 bin ich mit der Nb-
fassung meiner Dissertationsschrift beschäftigt gewesen. Ich
lege sie heute der Hohen Philosophischen Fakultät der Uni-
versität Ceipzig vor, indem ich mich um die Erlangung der
philosophischen Doktorwürde bewerbe.
Alfred Neumann.
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