Außer dem Arbeitsnachweis (s. nachstehend), den die Landwirt-
schaftskammer, wie oben erwähnt, in Breslau unterhält, ist ein neuer
Arbeitsnachweis im Jahre 1925 in Liegnitz, Klosterstr. 8, gegründet
worden. Die zahlreiche Inanspruchnahme dieses Arbeitsnachweises
zeigt, wie notwendig diese Gründung gewesen ist, um so den Arbeit-
gebern und Arbeitnehmern Gelegenheit zu geben, durch persönliche
Vorssprache beim Alrbeitsnachweis Arbeitskräfte bezw. geeignete
Stellungen zu finden.
Der Arbeits nachweis d er Land wir tschafts kammer
in Breslau (Bahnhofstr. 16) besteht seit 1898. Während er sich zuerst in
der Hauptsache mit der Vermittlung ausländischer Arbeiter befaßte, die
im Jahre 1914 mit 20 000 ausländischen Arbeitern ihren Höhepunkt
erzielle, h at d er Arbeits nah weis vom Jahre 1912 ab
beg onnen, sich mehr der Vermittlung einheimischer Arbeitskräfte
zu widmen. Vom Jahre 1923 ab ging die Ausländervermittlung (2200
durchschnittlich) auf die Deutsche Arbeiterzentrale über. Der Arbeits-
nachweis befaßt sich seit dieser Zeit ausschließlich mit der Vermittlung
einheimischer Arbeiter, die in den letzten drei Jahren etwa 2200 Arbeits-
kräfte durchschnittlich erreichte. Während bis zum Jahre 1920 die Ver-
mittlung der letzteren wenig über 1000 Arbeiter jährlich hinausging, hat
sie sich im lekten Jahre bis auf 8394 deutsche Arbeiter gehoben. Der
Ausbau der deutschen Arbeitervermittlung für die schlesische Landwirt-
schaft wird weiter gefördert. Es ist eine weibliche Abteilung eingerichtet
worden, die besonders rege für den bäuerlichen Besitz durch Stellung von
Jahresmädchen tätig ist; auch der Abteilung für männnliche Arbeiter
war es bisher möglich, den gesamten Bedarf an ledigen Ackerkutschern
für die bäuerlichen Betriebe zu decken und ebenso gelang es der Abtei-
lung für deutsche Wanderarbeiter, die in Auftrag gegebenen deutsch-
obersschlesischen Wanderarbeitergruppen restlos zu stellen. Außerdem
vermittelt noch eine Abteilung gehobenes landwirtsschaftliches Personalwie
Schweizer, Gutshandwerker, Gärtner und dergl., die in immer stär-
kerem Maße in Anspruch genommen wird. Die bäuerlichen Besitzer
gehen immer mehr dazu über, sogenannte Freischweizer einzustellen,
da es ihnen nicht gelingt, die nötigen Kuhstallmädchen heranzube-
kommen und ist diese Abteilung bemüht, besonders den bäuerlichen Be-
sißzern die nötigen Freischweizer zu beschaffen. Die Gärtner-
stellenvermittlung (|. unter V, c) ist ebenfalls in der Haupt-
sache für die schlesische Landwirtschaft tätig und versorgt die Gutsgärt-
nereien mit dem benötigten Personal. Es ist jetzt noch eine neue Unter-
abteilung geschaffen worden, welche die Vermittlung von Lohngärtner-
und Ackerkutscherfamilien, ledigen und verheirateten Futtersleuten,
Wirtschaftern und Wirtschaftsgehilfen und Anlernjungen für bäuerliche
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