fullscreen: Zum Kampf um die wirtschaftliche Selbständigkeit des Klein- und Mittelbetriebes

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er meistens bei dem, der verkauft, oder verkaufen 
musste, trotz der Befriedigung an sich, einen 
Käufer überhaupt gefunden zu haben, doch ein 
Gefühl des mehr oder weniger starken Unbeha 
gens aus, denn der Verkäufer glaubt sich meistens 
übervorteilt. Es liegt in der Stellung des Käufers, 
dass seine Tätigkeit bei Ausübung eines erfolg 
reichen Preisdruckes naturgemäss keine Sympa 
thien auslösen kann. Immerhin handelt es sich 
hier um kaufmännisch einfache Transaktionen, 
Geschäfte, die durch Handschlag oft erledigt 
werden usw. 
Im Mittelstand und in den Geschäften höherer 
Oidnung in Industrie und Handel, im Bankwesen 
ist das Geschäft ein Intelligenz- und Geldkampf. 
Hier handelt es sich sehr oft um ein verwickeltes 
Spiel mit allen raffinierten Kniffen. 
Der Antisemitismus ist wohl kaum, wie von 
jüdischer Seite vielfach angenommen wird, eine 
Mache, ein Kunstprodukt, er ist vielmehr doch 
eine sehr ernste wirtschaftspolitische Er 
scheinung, und es entsteht die Frage, ob das 
Judentum selbst nicht doch in der Lage ist, sie 
zu beseitigen oder auszugleichen? 
Auf wirtschaftspolitischem Gebiet bildet die so 
genannte Mittelstandspolitik das traurigste Ka 
pitel. Es handelt sich um den Kampf der durch 
grosse Geldmittel bewegungsfreien Intelligenz 
gegen die durch Mangel an Geld gebundene 
Intelligenz des Mittelstandes, um den Kampf des 
konzentrierten Kapitals, das alle Hilfsmittel, die 
irgend erreichbar sind, in seinen Dienst stellen 
kann. 
Der jüdische Unternehmungsgeist, der rastlose 
Fleiss, das Eingehen grösserer Risiken, die Vor 
liebe für rein finanzielle Operationen, treiben 
aber über den Mittelstand hinaus. Zahl 
reiche Millionen wirtschaftlich selbständiger Exi 
stenzen glauben sich daher tatsächlich durch jü 
dischen Unternehmungsgeist, durch die an Um 
fang und Kraft täglich wachsenden Konzentra- 
tions- und Aufsaugungsaktionen, in ihrer Existenz 
bedroht. 
Während wir nun in der proletarischen Bewe 
gung die Erscheinung haben, dass jüdische Intelli 
genz sich in den Dienst der Bewegung gestellt 
hat, sind im Kampf des selbständigen Mittelstandes 
um seine Existenz, die jüdischen Streiter unzu 
reichend vertreten. Die jüdische Intelligenz steht 
vorwiegend auf der gegnerischen Seite, die Ver 
teidigung der Mittelstandsinteressen liegt fast 
allein in den Händen von Männern, die das Juden 
tum als einflussreichsten und grössten Gegner 
aus wirtschaftspolitischen Gründen bekämpfen. 
Wir stehen hier anscheinend vor der Erschei 
nung einer falschen Richtung, in der jüdische In 
telligenz sich betätigt. Es erscheint nun sehr 
wahrscheinlich, dass, wenn heute jüdische Intelli 
genz sich in grösserem Umfange in den Dienst 
der Mittelstandsinteressen stellen würde, um 
Organisationen schaffen zu helfen, die den Mittel 
stand unter den veränderten Verhältnissen gegen 
über der überlegenen Kapitalsmacht wett 
bewerbsfähig zu machen, sich wohl ein erheblich 
anderes Bild ergeben würde. Der Mittelstand, 
die wichtigste Tragsäule jedes Staatsgebildes, 
ist auch heute unbedingt lebensfähig und den 
neuzeitlichen Forderungen anpassbar; er wird 
aber mit Gewalt durch die Uebermacht des 
Kapitals totgeschlagen. Die jüdische Ueberlegen- 
heit liegt in der Vereinigung von Geld und Intelli 
genz. Man braucht nur an die Grossbanken zu 
denken, die durch ihr geschicktes und erhebliche 
praktische Vorteile bietendes Depositenkassen- 
System, dem Mittelstand das Geld abnehmen und 
es in Warenhäusern, Terraingesellschaften und 
Grossbetrieben verschiedenster Art anlegen, um 
auf diese Weise dem Mittelstand die gefährlichste 
Konkurrenz zu machen, weil Mittelstandsbanken 
etc. fehlen. 
Politisch betätigt sich dasjudentum vorwiegend 
im Liberalismus. Das ist aber vielleicht ein 
Grund, warum der politische Liberalismus nicht 
dazu kommt, intensive Mittelstandspolitik zu 
treiben, weil viele jüdische Liberale gross 
kapitalistisch doch stark gebunden sind. Der 
Antisemitismus ist also eine wirtschaftliche Er 
scheinung. Kulturell ist es gewiss sehr be 
dauerlich, dass wertvolle, produktive Glieder eines 
Staatswesens, die kulturell bedeutende Dienste 
leisten, in eine Ausnahmestellung gelangt sind, 
von einem sehr erheblichen Teil der Bevölkerung 
als fremde Elemente, denen man sich feindlich 
gegenüberstellen zu müssen glaubt, empfunden 
werden. 
Man kann diese schwerwiegende Frage an 
fassen, wo man will, eine Prüfung scheint immer 
zu ergeben, dass es sich hier um eine wirt 
schaftliche Erscheinung, vorwiegend um die 
Erhaltung des wirtschaftlich selbständigen Mittel 
standes, handelt. Nun macht aber der jüdische 
Kaufmannsstand doch selbst einen nicht unbe 
trächtlichen Teil des selbständigen Mittelstandes 
aus, fürchtet sich aber trotzdem, eine energische 
Stellung gegen das Grosskapital einzunehmen, 
wo es mittelstandszerstörend wirkt. Und so ergibt 
sich hier der kritische Punkt für das Problem. 
Die Mittelstandsbewegung ist heute bedauerlicher 
weise z. T. eine antisemitische Bewegung, sie 
musste es notgedrungen werden. Der Kampf 
um die Erhaltung der wirtschaftlichen Selbst 
ständigkeit hat keinen festen Boden im politischen 
Liberalismus, vielleicht zufolge des erheblichen 
jüdischen Einflusses. 
Das Mittelstandsproblem darf aber weder ein 
antisemitisches, noch ein jüdisches Problem, son 
dern muss ein rein wirtschaftliches sein, zu dessen 
Lösung die jüdischen Glieder des Mittelstandes in 
völliger Unabhängigkeit ihre Intelligenz und 
ihre wertvolle Arbeit stellen müssen, weil sie 
unentbehrlich sind. Es reichen sich einmal der 
christliche und jüdische Kaufmann ehrlich und
	        
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