ng sucht, bis er sich selbst in der Gemeinschaft aufgibt
iederfindet, das hat, von den ersten St, Simonistischen
ı des Sozialismus berührt, Goethe in dem tiefsinnigsten
' :oman deutscher Zunge gezeigt, Wilhelm Meister, in den
ed ahren‘ ziellos umhergetrieben auf der Suche nach seiner
lichkeit, findet diese, da er es in den „Wanderjahren” auf-
>» je zu suchen, da er sich entschließt, sich im Rahmen einer
% enden Gemeinschaft einem begrenzten Werke selbst-
; sen hinzugeben. Jugend meint, Leben sei Persönlichkeits-
ung, Mannheit weiß, daß Leben Schicksalserfüllung ist,
wird sich mit beglückendem Staunen bewußt, daß gerade
sachhingegebene Schicksalserfüllung erst zur Persönlich-
ıtfaltung wurde,
von der Persönlichkeit gilt, gilt aber auch von der Ge-
;rsönlichkeit eines Volkes, von der Nation, Auch sie ist
noch so heißes Bemühen unmittelbar nicht zu erreichen,
nur Geschenk und Gnade. Bewußte „Heimatkunst‘ und
landsdichtung‘ bleibt künstlerisch immer zweiten Ranges.
Cunst, die sich um der Menschheit große Gegenstände müht,
gleich unentrinnbar national. Wo sich das Streben un-
»ar auf die Durchsetzung der nationalen Eigenart richtet,
rd Nationalgefühl zum Chauvinismus, Die Chauvinisten
änder aber zeigen im eigenen Wesen am wenigsten gerade
'ofür sie zu kämpfen meinen, die nationale Eigenart, Im
ewerb um die Macht, der notwendig von allen Nationen
ın gleichen Mitteln geführt werden muß, gleichen sich die
zn mehr und mehr an, löschen sie ihre nationale Eigenart
und mehr aus, Kämpften im Weltkriege französischer
- i”, englischer „Common Sense‘, deutsches „Gemüt‘ mit-
er oder nicht vielmehr gleichartige, nur verschieden große,
n von Maschinengewehren, Flugzeugen, Tanks? Das ist
die tiefste Sinnlosigkeit des Krieges, daß über die Aus-
ıg der Eigenart der Nationen das Maß ihrer Macht ent-
et, das mit ihr in keinerlei innerem Zusammenhange steht,
teten Zweck und Mittel einer nationalistischen Staats-
‚ung, Nation und Macht, miteinander in schwer überwind-
Widerspruch. Wie die Persönlichkeit, so muß auch die
„ sucht sie ihr Ziel nur in sich selbst, von einem letzten
ziellosen Willen zur Macht sich treiben lassen. Dieser
E wille aber zehrt die nationale wie die persönliche Eigen-
w ‚ Ende völlig auf, Wie der Mensch, um Persönlichkeit zu
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