Full text: Zur Psychologie des Anlernens und Einübens im Wirtschaftsleben

en daß den Arbeiterinnen neue oder andere als die gewohnten Funktionen 
ne Zugeteilt werden mußten. Für diese bildete das in der Nähschule ge- 
ur lernte ganze Pensum die erforderliche Unterlage, an die im Bedarfsfall 
‚r- Später immer wieder verhältnismäßig leicht appelliert werden konnte, 
ist Die Durchführung und die Rückwirkung 
le auf die Mentalität im Betrieb. 
= Mit den vorstehenden Angaben dürfte das «Schema» für psycho- 
28 logisches Anlernen prinzipiell genügend skizziert sein. 
h- Für die Betriebsleitung sind nun auch die weiteren Fragen inter- 
essant: Was denken die Leute im Betrieb darüber? Werden sie im ratio- 
N” nellen Anlernen nicht einfach eine neue Form der «Ausbeutung» erblik- 
2-7 ken? Müssen die übrigen Arbeiter und Angestellten zuerst für diese psy- 
u Chologischen Methoden gewonnen werden, oder kann man sie einfach 
X einführen? Ferner: Wo kann man das geschulte Lehrpersonal finden; das 
ne 8leichzeitig die Fachkenntniss und diese neue Instruktionsart beherrscht? 
N Wie will man den alten eingearbeiteten Meistern die neue Behandlung 
en Nr Lehrlinge beibringen? und was schaut. am Ende dabei heraus? Alles 
Tagen, die durchaus berechtigt sind. 
er Die Stellung der Arbeitnehmer. 
r- Wichtig für die Auswirkung der neuen Methoden ist die Gesinnung, 
ul, aus welcher der Entschluß zu ihrer Einführung von den verantwort- 
el lichen Führern des Betriebes gefaßt wird. Will der Arbeitgeber vor 
h- allem mehr Gewinn herauswirtschaften, so ist die Gefahr groß, 
m daß seine Arbeitnehmer zum Glauben kommen, daß ihnen Nachteile 
ef daraus erwachsen könnten. Dann wird sich auf seiten des Arbeitnehmers 
keine wohlwollende dienende Einstellung ergeben. Die Produktion wird 
ur rn auch wenn sie infolge der rationellen Instruktionsmethode effektiv ge- 
z# 1gert wird, doch hinter dem zurückbleiben, was andernfalls möglich wäre. 
n- m Will dagegen der Arbeitgeber sich vor allem dessen bedienen, 
a” du Karen außen und nach innen selber besser dienen 
sein Onnen, So wird er auch das Neue dafür zu benützen wissen, um 
N lernen Mitarbeitern verständlich zu machen, daß sie auf diesem Wege 
sm nd) werden, die Fähigkeiten, die sie von Natur aus mitbringen, rascher 
Ed Werd €Sser zur vollen Auswirkung zu entfalten und anzuwenden; sie 
18 tere en dann erleben, wie ihnen die Arbeit selbst zur Erschließung wei- 
5 ® T Kräfte verhilft und wie sie sich auf diesem Wege harmonischer 
in ihrer Einstellung zur Arbeit entwickeln werden. !) 
© Wa Saktch hat die Einführung der wissenschaftlichen Psychotechnik noch nirgends Schwierigkeiten ver- 
ıl {8 daß en bald die Arbeitenden einsehen, daß es mit der neuen Methode nicht unangenehmer ist zu arbeiten, 
j Sich bald N inan leichter und rascher geht als früher und daß sie dabei noch mehr verdienen können, so bildet 
) Sondern auch günstige Einstellung dafür aus. Voraussetzung ist aber, daß die Methode nicht nur technisch, 
ie Festsetzung On Et richtig gehandhabt wird. Dies im Gegensatz zu Taylor, dessen System durch die 
KH ruft, Wenigstens da x inheitsleistungen bei vielen Arbeitern gesundheitsschädliche Ueberanstrengungen hervore 
. Art wehrt sich der Aebeker sich die Betreffenden nicht voll für die zugewiesenen Posten eignen. Gegen dies- 
ter selbstverständlich und mit Recht. 
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