tung hinaus greifen. Er suche zunächst im politischen Kraft-
feld der Erde nach Vorbildern für höchst verfeinerte periphe-
rische Raumempfindung der Staatspersönlichkeit, verkörpert
in allen Einzelzellen des Staatsaufbaus, nicht nur — wie zumeist,
in einzelnen Volksteilen, Ständen und Klassen. Ein solches Vor-
bild findet sich in solcher Massenverteilung in beneidenswerter
Intensität im „Japanischen Reich“, wie ich das in dem unter
dem gleichen Namen erschienenen Buch (726) nachzuweisen
versucht habe (z27). Die Widerstände, die sich gegen die Ver-
breitung eines solchen Gemeinschaftsgefühls einer ganzen Volk-
heit gegenüber der Grenzempfindung erheben (z. B. aus innerer
Struktureigenart, wie Verkastelung des Lebensraums in Deutsch-
land), sind geographischer Untersuchung durchaus erreichbar,
Zum Glück sind es auch die Erziehungswege zu ihrer Über-
windung; und so ist das Grenzgefühl des Einzelnen und
der Masse in seinem gegenseitigen Verhältnis nicht nur
soziologischen und psychologischen Untersuchungsmethoden,
sondern auch rein geographischen mit besonderem Nutzeffekt
zugänglich (728).
Wir brauchen dabei nur etwa an das Klimascheidengefühl
zu erinnern, bei dessen Beobachtung Hellpach in seinen grund-
legenden Untersuchungen über die „geopsychischen Erschei-
nungen“ (777) Erlebnisse wissenschaftlich erfaßt hat, die jedem
vergleichenden Kenner des eigenen Erdraums und einzelner
ihm wesensfremder vertraut sein werden, Gewiß stecken diese
Untersuchungen noch in ihren Anfängen; wichtige Beobach-
tungsreihen fehlen noch; andere Zeugen halten sich zurück aus
begreiflicher Scheu, persönliche Erfahrungen auf dem Gebiete
unzweifelhaft vorhandener, bis ans Telepathische streifender
Überempfindlichkeit zu offenbaren. Aber ein Anfang ist ge-
macht! Wie sehr er auch durch geographische, nicht nur geo-
psychische, meteorologische Behandlung gewinnen kann, das
zeigt z. B. Heims Arbeit über die Farben der Luft (86), die in
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