schen und Wirtschaftswissenschaften die Unterlagen zu ihren
gefühlsmäßigen Urteilen und Warnungen wenigstens nachträg-
lich liefern. Gerade der wahre Friedensfreund müßte solche
Arbeit für das Wissen von der Grenze willkommen heißen,
genau so wie der Feuerwehrmann dankbar sein müßte, wenn
man ihm zukünftige oder schon schwelende Brandherde recht-
zeitig vor dem Aufflammen zeigt. Freilich ist es nicht wahr-
scheinlich, daß diese Feuerchen gerade von denen verraten
werden, die sich die eigenen Suppen daran wärmen. Darum
scheint es vorzüglich Pflicht und Recht der Raumbeengten, aller
unter übermäßigem Volksdruck und einem beschnittenen, ver-
stümmelten, falsch begrenzten Kulturboden leidenden Völker zu
sein, auf die unverheilten Brandwunden in der Außenhaut ihres
Volkskörpers hinzuweisen.
Solcher Pflicht und solchem Recht will dieses Buch über die
Grenzen genügen! Es wird damit nicht überall angenehm auf-
fallen, wo man dem Grundsatz huldigt: „Ich lieg’ und besitze,
laß mich schlafen.“ Da fällt es vielleicht sogar unangenehm auf.
Aber dieser Grundsatz hat noch nie und nirgendwo der Welt
vorwärts geholfen, sondern weit eher die gründliche Unzufrie-
denheit mit dem Bestehenden, der gellende Notruf allzu starr
zugeschraubter Sicherheitsventile, das Anstürmen wider solche
Grenzen, die wahrlich zeigen, daß sie windschaffenes Menschen-
werk sind, weder von Gott, noch von der Natur gesetzt und ge-
zogen.
Wenn solche unwahre Grenzwerke raffgieriger Menschen-
hände neben den guten und dauernden Schutzbildungen im Ge-
füge der Menschheit hier mit allem Rüstzeug aufrechter Wissen-
schaft als Fehlbeispiele anschaulich bloßgestellt werden konnten,
so danke ich das nicht zuletzt der Freigebigkeit des Verlags in
der Ausstattung des Buches, der verständnisvollen Mitarbeit
eines Kartenzeichners mit überlegener geopolitischer Einsicht
in das Wesen überzeugender kartographischer Wirkung, den
ner
ALWV