hunderten seiner Entwicklung zurückgeschnitten worden ist.
Grund genug, um ihr von jetzt ab vermehrte Aufmerksamkeit
zu schenken!
XXIV.
DIE GRENZEN DES DEUTSCHEN VOLKES UND REICHES.
NUR WENN WIR UNS MIT RÜCKSICHTSLOSER WAHRHAFTIGKEIT
die Sprache der Tatsachen im Raum zu eigen machen, sind wir
imstande, die Grenzen des deutschen Volkes und Reiches in
ihrer offenbaren Nichtübereinstimmung im Lichte objektiver
Grenzlandforschung zu sehen, den furchtbaren Eindruck ihrer
Verstümmelung und Vergewaltigung als Ansporn zur Arbeit
und nicht als Anlaß zur Verzweiflung zu ertragen (280).
Nur wenn wir vorweg als gegeben hinnehmen, daß wir 1918
nicht nur in der Zeit mehr als drei Jahrhunderte der räum-
lichen Entwicklung verloren haben, sondern auch im Raume
mit 72697 qkm der Heimat und 2650000 der Schutzge-
biete (287) einige der wichtigsten unserer Kulturlandschaften;
daß wir als wehrgeographisch einigermaßen gesichert weder
das ganze linke Rheinufer mit 31313 qkm betrachten können,
noch auf dem rechten eine Zone von 50 km Tiefe, daß wir auch
an der Wasserkante jedes wirksame Schutzrecht auch auf 50 km
Tiefe landeinwärts einbüßten und im Osten und Süden noch
1927 schutztechnisch alles Land preisgaben, das außerhalb des
winzigen Dreiecks Sensburg—Königsberg—Marienburg in Ost-
preußen liegt, und östlich oder südlich der Linie Konitz—Kü-
strin—Breslau—Brieg—Neiße—Waldenburg—Görlitz—Bautzen
— Königstein—Hof—Neustadt—Regensburg—Donaueschingen—
Neustadt i. Schwarzwald —, daß also nur ein zwischen Küstrin
und Elbe, zwischen Frankfurt und Eger strategisch leicht ab-
zuschneidendes Rumpfgebilde, die Luftdrehscheibe Europas
bleibt — nur dann fangen wir an, auf den Boden der Tatsachen
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