Schutzanlehnung des ostasiatischen Hackbaus an die nordische
Unwohnlichkeit durchbrochen bleiben solle. Den Chinesen lag
das Gelände, das sie für unbewohnbar, nicht des reichsmäßigen
Organisierens wert gehalten hatten, am Amur. Sie standen zu
ihm, wie Altrom zu Donau und Rhein; sie überwachten den
Strom, hatten ihn aber nicht eigentlich organisiert; doch der
Steppeninstinkt der Mandschudynastie verteidigte ihr Grenz-
recht im Vertrag von Albasin-Nertschinsk 1689. Er warf die
Russen zurück, bis sie mit zunehmender Entgliederung des
unter den Stößen der Seemächte und innerer Auflehnung des
chinesischen Südens (Taiping) zusammensinkenden Mandschu-
reichs die Hand auf die pazifische Küste der Mandschurei und
dann auch auf die Amurlandschaften legen konnten (Mitte des
19. Jahrhunderts).
Viel später als die Chinesen empfanden die Japaner die Be-
drohung von der Amurlandschaft her durch die Russen. Dem
weit nach den Tropen herabgerückten Inselreich schien bis
zum Ende des ı8. Jahrhunderts die nordische Anökumene
schon an der Tsugarustraße zwischen Hondo und Hokkaido
zu beginnen und Matsumai, die Festung der Date im Südzipfel
des Hokkaido, als Schutzverbindung zu ihr auszureichen. Erst
Ende des 18. Jahrhunderts fühlte man den herannahenden
Druck und begegnete ihm durch die hastigen Nordexpeditionen
gegen Sachalin und die Fischgründe an der Amurmündung unter
Mamia Rinso und Mogami Tokunai, wie sie Siebold zuerst dem
Westen schilderte (52). Dann aber raffte sich rasch der Siche-
rungsinstinkt zum Rückschlag auf: zuerst zu Kondominatver-
trägen mit dem Durchdringen der nordischen Anökumene über
Sachalin und Kurilen, dann zur Teilung, bei der die ozeanischen
Kurilen an Japan, das kontinentalere Sachalin an Rußland
fiel. Zuletzt kam es doch zur kriegerischen Auseinandersetzung,
die zunächst Südsachalin wieder in ostasiatische Hand zurück-
führte und die Russen aus den Kernländern der Mandschurei
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