Full text: Grenzen in ihrer geographischen und politischen Bedeutung

Alle diese pazifischen Kulturen, wie auch die ihnen — nach 
ihrer Fermentation von den Hochpässen der N.-W.-Grenze aus 
— viel verwandteren indischen, sind zwischen schützender ozea- 
nischer, polarer, wüstenhafter und gebirgiger Anökumene er- 
wachsen, zwischen Grenzschranken, die nun durchbrochen 
sind und infolgedessen irgendeine Auseinandersetzung und Ab- 
gleichung oder Zerstörung von Unangleichbarem bedingen. So 
geht es der größten, der ostasiatischen, so der indischen Kultur- 
reserve, So erging es der zentral- und südamerikanischen, deren 
alte Träger aber längst nicht ganz von der atlantischen Kultur 
überwunden sind. Im Gegenteil, heute gerade kommen Rück- 
schlagserscheinungen zutage: in der mexikanischen Boden- 
gesetzgebung, im steigenden Wiederauftauchen des indianischen 
Blutes nach langer Unterdrückung (Benito Juarez, Porfirio 
Diaz!), der Entwicklung von Peru wie Bolivia von atlantischen 
Daseinsauffassungen hinweg den mehr pazifischen zu, aber auch 
in dem Überwachsen ostasiatischer Rassen nach Hawaii, der 
Regeneration malaio-polynesischer Züge in den Philippinen, 
sogar in Neuseeland wie in Japan. Sie zeigen uns, daß ihre 
Bildung innerhalb der anökumenischen Schutzanlehnung 
solchen Kulturen eine so zähe Widerstandskraft gibt, daß ein- 
zelne ihrer Leitzüge in Rückschlagserscheinungen innerhalb 
der Grenzen ihrer ursprünglichen Bildung immer wieder zu- 
tage treten können. 
Vielleicht ist die Zerrung zwischen ihren atlantischen und 
pazifischen Zügen die Zukunftsproblematik der scheinbar sonst 
für ihr Zusammenhalten in der Zukunft so problemlosen Ver- 
einigten Staaten! 
Auch darin liegt ein Beweis für die ungeheure naturbe- 
günstigte Stärke anökumenischer Scheidungen, die wir 
deshalb nach ihrer Wirkungskraft an die erste Stelle gesetzt 
haben, sogar vor dem die Lebensformen weit weniger autoritär 
als sie scheidenden und abgrenzenden Meer!
	        
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