bagger hergestellt und erhalten werden kann? Die Kosten wären
10 Mill. Tael oder rund 60 Mill. G.M. Anleihetilgung fände statt
aus den 3°, Zuschlägen auf die Seezölle und 3°/, Quaiabgaben
auf den Wert der gelöschten und verladenen Waren, die in
Shanghai erhoben werden. Der Verkehr fällt zu 37°/, auf Eng-
land, 25%, auf Japan, 22°, nur auf China, 11%, auf Amerika,
5%, auf alle übrigen! von einer Seeschifftonnage von 12 Mill.
mit einem Handelswert von 940 Mill. "Tael. China ist also be-
teiligt, aber das Heft in fremder Hand. Es ist sicher ein eigen-
artiges Stück Wassergrenze, an deren Pflege heute schwedische
Ingenieure das beste tun, während Jungchina in Shanghai zwar
eine große Einnahmequelle schätzt, aber einen Durchlaß für
das Eindringen der Fremden haßt.
Mit diesem Beispiel der sich ständig ändernden Yangtsemün-
dung (das als nahen Nachbar die Erinnerung an die Hwangho-
durchbrüche und Laufveränderungen auf seinem Wege zur
Küstengrenze weckt), stehen wir aber vor den Grenzverände-
rungen gegenüber dem Meere durch Strandverschiebungen, wie
wir sie bei Wagner (77) berührt finden’ und von den verschie-
densten Stellen der Erde, von Alaska, Norwegen, Japan, Poz-
zuoli, von der Indus- und Gangesmündung, mit vernichtenden
Folgen für wichtige Hafenstädte auch von Formosa kennen. In
einzelnen Fällen setzen sie berühmte und umstrittene Hafen-
städte der Weltgeschichte (Ravenna!) aufs Trockene, in andern
ersäufen sie bei See- und Landbeben so bedeutende Orte wie
Yokohama und Tokio, San Franzisko und Iquique oder Val-
paraiso vorübergehend, manche auch dauernd in Flut und
Flammen. Zu unterscheiden sind säkulare allmähliche und kata-
strophale (schlagartige) Grenzveränderungen. Eine böse Zeugen-
stelle für ihre Gewalt ist der Umkreis der sonst so gesegneten
Bucht von Tokio, an der Stelle, wo die Fujispalte mit einem
mächtigen Grabenbruch (der Fossa magna) in den gespannten
und geschwungenen, einem Bogen gleichenden Landkörper des
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