Die Kaliindustrie
Die Aufrechterhaltung der niedrigen Preise für Kali-
salze trotz derartig erhöhter Kosten war weitgehender
Rationalisierung der Produktion und des Absatzes durch
das Kalisyndikat zu verdanken; sie hat einen nachweis-
bar günstigen Einfluß auf die Gestehungskosten der
wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte gehabt.“
VI.
Produktionsmöglichkeiten und Arbeiterverhältnisse
Eine der interessantesten Erscheinungen in der
deutschen Kaliindustrie ist die Tatsache, daß die Ver-
mehrung der Produktion an Kalirohsalzen keineswegs
von einer proportionalen Vermehrung der Arbeitskräfte
in der Industrie begleitet war. Im Gegenteil, in den
letzten 5 Jahren ist, dank weitestgehender Verwendung
technischer Hilfsmittel, die Anzahl der Arbeiter um ein
Drittel und zwar von 43853 im Jahre 1921 auf 28449 im
Jahre 1925 gesunken. Die gleiche Periode brachte ein
Anwachsen der Förderung um ein Drittel. Diese Tatsache
stellt eine Phase des ungeheueren Rationalisierungs-
prozesses vor, welcher jetzt in der deutschen Kaliindustrie
sich dem Abschluß nähert. Durch die Konzentration
der Förderung auf die besten Gruben und die Schaffung
einer Reserve in der Form stillgelegter Gruben, welche
jederzeit die Förderung wieder aufnehmen können, ist
nicht nur die gegenwärtige Förderung zu den besten Be-
dingungen, sondern auch die Anpassung der Industrie
an jede ausgedehntere Beanspruchung gewährleistet.
Die Arbeitsbedingungen in den deutschen Gruben
sind, der Abwesenheit von Grubengasen, der verhältnis-
mäßig niedrigen Temperatur, der weitgehendsten Ver-
wendung von elektrischen Hilfsmitteln und der vor-
züglichen Wetterführung halber, ideal zu nennen und
finden wohl in keiner Bergindustrie der Welt eine
Parallele.
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