Sn Entstehung der Gleichförmigkeit
gegeben hat und in dem die einzelnen Staaten der Union nach
für sie charakteristischen Seiten behandelt sind ®, studiert, so
wird man doch auch hier wieder zu einer gewissen Vorsicht
gemahnt und vor allzu starker Schematisierung gewarnf(.
Einegroße Zahlvon Faktoren hat zusammenwirken
müssen, um jene Homogenität zu erzielen, wie sie in dieser
Weise und in diesem Ausmaß an keiner Stelle der Erde sich
hat wiederholen können. Die nach der Union Auswandern-
den waren Europas müde gewesen. Sie wollten seine Tradi-
tionen hinter sich lassen und vergessen, hatten gerade den
Wunsch, andere Menschen zu werden, eine neue Kultur an-
zunehmen und an ihrem Weiterausbau mitzuwirken. Einzeln
verteilten sie sich über das Land, so daß sich das neue soziale
Milieu leicht bei ihnen auswirken konnte, und die Angehörigen
der verschiedenen Nationen blieben im allgemeinen auch nicht
zusammen, sondern durchmischten sich. Die Kultur, die sie
vorfanden, war die angelsächsische, deren Anziehungskraft
gerade in ihrer Einfachheit gelegen ist; man brauchte nur
die festgelegten Formen und die äußeren Zivilisationsgüter
anzunehmen und fand sich nicht vor irgendwelche schwie-
rigeren seelischen Probleme gestellt. Gleich waren Beschäfti-
gung und Interessen; allen stand das nämliche Ziel vor Augen,
auf dem fremden Boden eine neue Existenz zu gewinnen, nur
in der Arbeit die Erfüllung ihres Lebens zu sehen, und alle
wurden durch das gemeinsame Ideal zusammengehalten, den
noch unerschlossenen Kontinent zur wirtschaftlichen Blüte
zu bringen. Die Persönlichkeit des einzelnen wurde dem ge-