satoren heranzieht, wird es zweifellos zu großer Vorsicht
neigen und Deutschland, das lebhaften Anteil nimmt an
der Entwicklung des bulgarischen Marktes und der bulga-
rischen Produktion, wird sich angelegen sein lassen müssen,
auch seinerseits nach Kräften dahin zu arbeiten, daß nicht
durch ungeeignete Elemente deutsche Arbeit in Bulgarien
in irgendeiner Weise in Mißkredit gebracht werde. Das
ist natürlich ein nicht ganz leicht zu lösendes Problem. Man
wird aber wohl der Lösung nahe kommen können, wenn die
Vermittlung deutscher Kräfte und deutschen Kapitals zur
Mitarbeit an der wirtschaftlichen Erschließung Groß-Bul-
gariens in möglichst umfassendem Maße in die Hände be-
währter und großer Wirtschafts- und Handelsverbände ge-
legt wird, die sich der großen Verantwortung bewußt sind,
die sie mit solcher Vermittlung nach beiden Richtungen über-
nehmen.
Die deutsche Wirtschaftsentwicklung im letzten Men-
schenalter gibt ein großartiges Beispiel dafür, auf welche
Höhe zielbewußte Pflege der inneren Produktion und der
äußeren Handelsbeziehungen geführt werden können, wenn
die Arbeit getragen wird von einem national geeinten,
willensstarken, lerneifrigen, tüchtigen Volk, das durch die
Schule der ,„militaristischen“ Ordnung gegangen ist und
von dem Weltenschicksal auf einen Platz gestellt wurde, auf
dem es hart arbeiten und dauernd bereit sein muß, sich
seiner Haut zu wehren. Wer noch vor einem halben Men-
schenalter zu weissagen sich unterfangen hätte, daß Deutsch-
lands Volksvermögen in absehbarer Zeit 300 Milliarden
Mark übersteigen würde, der deutsche Außenhandel 20 Mil-
liarden — niemand hätte ihm glauben mögen. Schreiber
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