sind. Noch wichtiger vielleicht als diese Bahnbauten ist für
die künftige wirtschaftliche Nutzung Mazedoniens das Pro-
blem der Sicherstelung des bulgarischen Handels auf den
Wegen nach Saloniki und Kawalla, und in diesen Häfen,
die für das Gebiet von Skopje-Monastir durch den weiten
Umweg bis Porto Lagos und Dedeagatsch natürlich nicht
ersetzt werden können. Hier müssen klare Formeln des
internationalen Rechts gefunden werden, um die Seever-
bindung Mazedoniens außer Frage zu stellen. –
Betrachtet man die Entwicklung des altbulgarischen
Eisenbahnnetzes unter Berücksichtigung der staatlichen Ju-
gend Bulgariens und der zu überwindenden Gelände-
schwierigkeiten, so wird man das bisher Erreichte aufrichtig
bewundern. Geht man aber aus von den wirtschaftlichen
Möglichkeiten Bulgariens und ihrer völligen Abhängigkeit
von der Entwicklung des Verkehrswesens, dann wird man
noch einen langen Wunschzettel aufzustellen haben. –
Zubringer der bulgarischen Eisenbahnen sind nach Lan-
desbrauch die kleinen Ochsenwagen. Sie sind in ihrer leich-
ten Beweglichkeit den Geländeschwierigkeiten des Landes
vortrefflich angepaßt, reichen aber nicht aus zur Bewälti-
gung größerer Lasten auf längeren Strecken. Es ist ein
ziemlich einfaches Rechenexempel, in welcher Entfernung
von der Eisenbahn oder dem Hafen bei diesem Transport-
mittel die bulgarische Landwirtschaft aufhören muß, ertrag-
reich zu sein. Demgemäß ist Bulgarien angewiesen auf ein
möglichst enges Netz von Eisenbahnen, die aus dem JInne-
ren des Landes zur Donau, zum Schwarzen Meer und zum
Agäischen Meer führen. Wo die Geländeschwierigkeiten
Vollbahnen unrentabel erscheinen lassen, muß die Klein-
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