strategischen Rücksichten nicht außer Betracht gelassen wer-
den, zumal bei Auswahl der Standorte für etwaige Kraft-
zentralen. ~
Der gesamte Verkehr Bulgariens mit der Außenwelt
gliedert sich in der Weise, daß im Jahre 1911 auf die Land-
wege bzw. Eisenbahnen 28 Prozent des Außenhandels ent-
fielen, auf die Donauhäfen 26 Prozent und auf die Häfen
am Schwarzen Meer 46 Prozent. Für die Einfuhr waren
die Eisenbahnen wichtiger als die Donau, bei der Ausfuhr
war es umgekehrt: Über die Bahnen gingen 34 Prozent
der Einfuhr und nur 22 Prozent der Ausfuhr , über die
Donau 23 Prozent der Einfuhr und 29 Prozent der Aus-
fuhr. Die Ausfuhrverteilung deutet darauf hin, daß in
wirtschaftlicher Beziehung jene bulgarischen Bahnen am
wichtigsten waren, die die Güter unmittelbar an die See-
häfen brachten. Nun hat sich aber nicht nur die Zahl der
Seehäfen vermehrt, sondern auch der Donauverkehr, und
zwar besonders auch derjenige stromaufwärts dürfte an Be-
deutung gewinnen, und endlich steht eine Vermehrung der
Eisenbahnverbindungen mit dem Auslande (Ungarn) in
wohl ziemlich gewisser Aussicht.
Die Hafenanlagen am Schwarzen Meer sind mit großen
Mitteln ausgebaut. Am Agäischen Meer harren sie des
Ausbaues mit gleichfalls bedeutenden Mitteln. Auch an
der Verbesserung der Donauhäfen wurde gearbeitet und die
Gewinnung einer erweiterten Donaugrenze stellt auch hier
neue Aufgaben. Die bulgarische Flagge hat bisher an der
Strom- und Seeschiffahrt nur einen bescheidenen Anteil.
Sie wehte auf 180 Segelschiffen von zusammen 12000 Ton-
nen und 16 Dampfern von zusammen nur 5000 Tonnen,
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