Full text: Bulgariens wirtschaftliche Zukunft

das ausschließlich diesem Zweck dient und mit keinen ande- 
ren Funktionen belastet ist, arbeitete 1886 noch mit dem be- 
scheidenen Etat von 1/2 Millionen, der 1896 auf 8,8 Mil- 
lionen, 1906 auf 13,2 Millionen, 1911 aber bereits auf 
2,7 Millionen gestiegen war und damit weit mehr als ein 
Neuntel der staatlichen Gesamtausgaben beanspruchte. Die 
Zahl der Volksschulen, der Progymnasien und Gymnasien, 
sowie der Fach- und Wirtschaftsschulen ist beständig ver- 
mehrt worden. Noch schneller stieg die Zahl der Unterrichts- 
kräfte /1911 rund 14000 Lehrer an gegen 5400 Schulen) 
und t .: Zahl der Schüler. Während im Jahre 1900 erst 
361 000 Schüler öffentlichen Unterricht genossen, waren es 
1910 schon 538000, von denen 434000 die Elementar- 
schulen, 71 000 die höheren Schulen, der Rest Fachschulen 
usw. besuchten. Die Landesuniversität in Sofia zählte 
1800 Studenten. Die gesamten Ausgaben für das Schul- 
wesen erhöhten sich durch die Aufwendungen der Gemein- 
den, sowie die nationaler und religióser Körperschaften auf 
fast 30 Millionen Leva. 
Von 5019 Ortschaften in Alt-Bulgarien ermangelten 
1243 Orte mit zusammen 194000 Einwohnern der eigenen 
Elementarschule ~ überwiegend Dörfer von weniger als 
200 Einwohnern. Je vollständiger die gesetzliche allgemeine 
Schulpflicht, die erst 1906 durchführbar war, praktisch zur 
Geltung kommt, um so schneller wird die Zahl der Schreih- 
unkundigen in Bulgarien verschwinden einem Lande, in 
dem doch im Jahre 1887 erst 17 Prozent der Männer und 
4 Prozent der Frauen lesen und schreiben konnten! Die 
Leistungen Bulgariens auf dem Gebiete des Unterrichts- 
wesens sind unter Berücksichtigung dieser Tatsache enorm. 
M
	        
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