Full text: Die Weltwirtschaftskonferenz

1. Abschnitt, I. 
Das Programm umfaßt die brennendsten Aktualitäten der Weltwirt- 
schaft und der einzelnen Volkswirtschaften. Die Materie der Konferenz 
ist nach verschiedenen Richtungen gegliedert. Der allgemeine Teil be- 
{aßt sich mit der Weltwirtschaftslage, der spezielle behandelt sämt- 
liche aktuellen Probleme des Handels, der Industrie und der Landwirt- 
schaft. Die Generaldebatte hatte jedem einzelnen Lande Gelegenheit zu 
bieten, im Rahmen der Konferenz seine eigene Lage in der Weltwirt- 
schaft aufzudecken. Die Ouvertüre enthält die späteren Leitmotive. 
„Die Prüfung der wirtschaftlichen Ursachen der gegenwärtigen Zer- 
"üttung ‚auf dem Gebiete von Handel und Industrie“ und „die wirt- 
schaftlichen Tendenzen, die den Weltfrieden beeinflussen können“, wa- 
ren die beiden Brennpunkte, um die sich die ganze Debatte der Kon- 
ferenz zu drehen hatte. 
Innerhalb des speziellen Teiles nehmen die Probleme des Handels 
len größten Raum ein. Zur Erklärung dieser dominierenden Stellung 
des Handels kann vielleicht angeführt werden, daß gemäß den vom Völ- 
kerbund gleichzeitig veröffentlichten Daten der Weltwirtschaftsstatistik 
die Bevölkerung und die Produktion der Welt nach dem Kriege ein 
schnelleres Wachstum aufweisen, als der Welthandel. Der Rückfall ist 
in diesem Punkte der bedeutendste. 
Die Probleme. des Handels sind in vier Punkte zusammengefaßt : 
L. Die Handelsfreiheit. 2. Zolltarife und Handelsverträge, 3. Indirekte 
Mittel zum Schutze des nationalen Handels und der nationalen Schiff- 
fahrt. 4. Die Rückwirkung der Kaufkraftminderung auf den internatio- 
nalen Handel. Unter diesen Punkten wurde dem zweiten die größte Be. 
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eines Landes, die zur Niederlassung auf.dem Gebiete eines anderen Landes zugelassen 
werden. 2, Zolltarife und Handelsverträge: Hindernisse, die dem internationalen Handel 
Jlurch a) die Art, den Satz‘ und die Unstabilität‘ der Ein-‘ und Ausfuhrzölle, b)} die 
Nomenklatur und Klassifizierung im Zollwesen bereitet werden, 3. Indirekte Mittel zum 
Schutze des nationalen Handels und der nationalen Schiffahrt: a) direkte oder indirekte 
Unterstützungen; b) Dumping und die Gesetzgebung gegen das Dumping; ec) ungleiche 
Behandlung hinsichtlich des Transportwesens; d) fiskalische Mittel zur Belastung der 
aus. dem Ausland eingeführten Waren. 4. Rückwirkung. der Verminderung der Kaufkraft 
auf den internationalen Handel. B. Industrie. 1. Lage der wichtigsten Industrien 
‚Produktionsvermögen, tatsächliche Produktion, Verbrauch, Arbeitskräfte), 2, Die Merk- 
male der gegenwärtigen Schwierigkeiten der Industrie und ihre Ursachen industrieller, 
kommerzieller und währungstechnischer Natur, 3. Aktionsmöglichkeiten: a) Organisation 
der Produktion, besonders internationale Verständigung zwischen den Industrien; ihre 
Merkmale vom Standpunkte der Produktion, des Verbrauchs und der Arbeitskraft aus; 
ihre rechtliche . Grundlage; ihr Zusammenhang mit den Zollfragen; b) Bedeutung der 
Anlegung und des raschen Austausches statistischer Informationen über die industrielle 
Produktion. C,.Landwirtschaft. 1. Die heutige Lage der Landwirtschaft im Verhält- 
nis zur Vorkriegszeit in bezug auf die Produktion, den Verbrauch, die Vorräte, ie Preise 
and die Freiheit des Handels mit landwirtschaftlichen Produkten. 2. Ursachen der heu- 
igen Schwierigkeiten. 3. Internationale Aktionsmöglichkeiten: a) Ausbau und inter- 
nationale Zusammenarbeit der Produzenten- und Konsumentenorganisationen mit Ein- 
Schluß der verschiedenen Systeme genossenschaftlicher Organisation; b) fortlaufender 
Austausch aller dienlichen Auskünfte über die Lage der Landwirtschaft, wissenschaft. 
liche und technische Untersuchungen, das Kreditwesen in der Landwirtschaft usw, ; 
c) Förderung der Kaufkraft der Landwirte.
	        
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