Full text: Die Weltwirtschaftskonferenz

56 3. Abschnitt. ID. 
deln soll. Die weiteren Arbeiten sollen von den großen internatio- 
nalen Organisationen, die sich dauernd mit Verkehrsfragen beschäf- 
tigen, besorgt werden. Zu diesen gehören außer der Verkehrs- und 
Transitkommission des Völkerbundes, das ein Organ der Regierungen 
ist, die Internationale Handelskammer, die Internationale Eisenbahn. 
union, die Stromverwaltungen der internationalen europäischen Flüsse. 
Auch für den Nichtdeutschen istes befremdend, daß in der Reihe dieser 
Organisationen der 80 jährige Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen 
nicht genannt wird, der bekanntlich um die übereinstimmende tech- 
nische Gestaltung der mitteleuropäischen Bahnen und um die Er- 
leichterung des gegenseitigen Verkehrs sich die größten Verdienste 
erworben hat. Ebenso bedauerlich ist es, daß die Behandlung der 
Donaufrage, die von der Internationalen Handelskammer vorbereitet 
und von dem deutschen Vertreter derselben auf der Konferenz ange- 
schnitten wurde, an dem Widerspruche der Vertreter einzelner Ufer- 
staaten scheiterte. So schwierig all diese Fragen des Verkehrswesens 
sein mögen, eine Lösung muß gefunden werden, wenn die Ausglei- 
chung der Produktionsbedingungen und der Absatzmöglichkeiten im 
Interesse eines normalen Welthandels erzielt werden soll. 
D. Die Beseitigung der wirtschafts- und finanzpoliti- 
schen Hindernisse. 
Unter dem Titel „Freiheit des Handels‘ verurteilen die Ent- 
schließungen der Konferenz die Verirrungen, die das System der Außen- 
handelskontrolle, das System der Privilegisierung staatlicher Unter- 
nehmungen und die Politik gegenüber der geschäftlichen Betätigung 
der Ausländer beibehalten. Die Konferenz tritt für den freien Verkehr 
der Waren, für die Freizügigkeit der Handeltreibenden und des Ka- 
pitals ein. 
Das System der Ein- und Ausfuhrverbote hatte das be- 
K<lagenswerte Ergebnis, daß das normale Kräftespiel der Konkurrenz 
zestört wurde durch Gefährdung der notwendigen Zufuhren einiger 
Nationen und der Absatzmärkte der anderen, sowie durch Schaffung 
ainer künstlichen Organisation der Erzeugung, der Verteilung und des 
Verbrauchs. Für die Wiederaufrichtung des Welthandels ist es von 
zrundlegender Wichtigkeit, daß diese Wirtschaftspolitik aufgegeben 
werde, Das Wirtschaftskomitee des Völkerbundes hat auf Grund um- 
‘assender Erhebungen einen Entwurf bezüglich der Ein- und Ausfuhr- 
verbote und Beschränkungen vorbereitet und der Konferenz, sowie 
den einzelnen Regierungen unterbreitet. Die Konferenz empfiehlt, daß 
liese geplante internationale Konvention für die Abschaffung der Ein- 
and. Ausfuhrverbote zu einem Abkommen führel), dessen Grund- 
zätze nicht durch die indirekten Mittel der Ausfuhrabgaben, Kontin- 
nd \ 
1) Das seither zustande gekommene Abkommen wird unter Punkt 6 dieses Ab- 
schnittes ausführlich behandelt.
	        
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