Full text: Wege zur Rationalisierung

Verbesserung der Arbeitstechnik ist es, die Mängel abzustellen, 
soweit im Arbeiter und seinen Fehlleistungen die Ursachen für 
den Ausschuß oder die Mängel des Fabrikates gelegen sind, 
Ueber das Tempo und die Zweckmäßigkeit der Ausschuß nicht 
herbeiführenden Griffleistungen des Arbeiters gibt die Mängel- 
kontrolle naturgemäß keine Auskunft, Hier setzt die Ar be its- 
studie ein. 
Durch eingehende Zergliederung der Arbeitsverrichtungen 
vom psychologischen Standpunkt aus schält man die Arbeits- 
funktionen heraus. Man stellt fest, welcher Art diese Arbeits- 
funktionen sind, wie groß ihre Belastung ist, welche von ihnen 
beeinflußbar sind durch Umstellung der Arbeitsmethoden und 
wie hoch der zu erwartende Nutzen im Verhältnis zu den Un- 
kosten der Aenderung des Verfahrens angesetzt werden kann. 
Die Versuche der Abänderung werden zunächst ‚in der 
arbeitstechnischen Versuchsstelle durchgeführt, 
die in den Hauptrichtlinien die neue Grifftechnik auf Zweck- 
mäßigkeit hin untersucht. Zur Erprobung der neuen Methodik 
sind die alten Arbeiter keineswegs immer geeignet, da sie oft 
Hemmungen haben, Schwierigkeiten in der Umstellung der 
jahrzehntelangen Grifftechnik. Mit gutem Erfolg kann man 
dagegen Lehrlinge oder Neulinge, die Begabung für die spezielle 
Arbeit haben, als Versuchspersonen benutzen, Nach dem 
Laboratoriumsversuch kommt der Betriebsversuch an 
die Reihe. Man wird zunächst mit der Umstellung des Verfahrens 
bei einem geeigneten Arbeiter beginnen, Bewährt sich die neue 
Technik auch unter den erschwerten Bedingungen des Arbeits- 
saales, so stellt man allmählich mehrere Plätze um, bis schließ- 
lich der gesamte Saal über die neue Arbeitstechnik verfügt. 
Als Arbeitsfunktionen, die teils beeinflußbar sind, teils nicht, 
kommen in Frage: 1, Sinnesleistungen, 2. Aufmerksamkeit, 
3, Bewegungen, die nach Zeit, Kraft und Form zu unter- 
suchen sind, 4, intellektuelle Funktionen, 5. Gefühlsfaktoren, 
6. Charakter und Weltanschauung des Arbeiters. 
Zunächst versucht man, die Arbeitsfunktionen zu 
entlasten. Sind die Bedingungen des Sehens, Hörens, 
Tastens unzweckmäßig, so gilt es, günstigere Arbeits- 
bedingungen zu schaffen, Die Beleuchtung ist oft zu 
ändern, Mit Verstärkung allein ist es meist nicht getan, Glatte 
Flächen sollen dem Auge anders erscheinen wie etwa Fäden, 
die am besten plastisch gesehen werden. Gegenstände mit 
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