daß überhaupt kein Reinertrag mehr entjteht; bei nod)
größerer Entfernung kojtet die Bejtelung mehr, als Jie
einbringt.
All dies vermindert nicht nur die Rentabilität, jondern
au) die Produktivität der Landwirtjhaft außerordentlich.
d) Bodenverbejferungen. Die Gemenglage
itellt ferner ein Hindernis für die Dornahme von Boden-
verbefferungen (fiehe unter AbjAnitt 3) dar.
Alle die angeführten [hweren Nachteile der heute noch
in Öfterreich bejtehenden Flureinteilung find eine Haupt-
urfache für die fo bedauerliqhe Rückjtändigkeit der Öfter-
reichhiidhen Candwirtjhaft.
4. Bindernijje einer Bejeitigung der unzwecdtmäßigen
Flureinteilung.
Bei den fo zahlreidhen und [hwerwiegenden Nachteilen
der heutigen Flureinteilung drängt fih die Frage auf:
Warum ijt diefe ungünftige Bodenfiguration nicht [hon
länafjt und allgemein dur eine rationelle erjegt worden?
Die oben gefchilderte Flureinteilung ijt vor vielen
Jahrhunderten, zum Teil fchon bei der erjten Befiedlung
des Bodens entjtanden und hatte in jenen primitiven
Zeiten bei weitem nicht jene WMachteile wie gegenwärtig,
ja fie befaß dur längere Zeit fogar günjtige Wir-
kunaen. Aber:
„Es erben jiH Gejeg und Rechte
Wie eine ewige Krankheit fort,
Sie [chleppen von Gejchlecht fi zu Gejchlechte
Und rücken fact von Ort zu Ort,
Dernunft wird Unfinn, Wohltat Plage,
Web dir; dak du ein Enkel bift!“
Die einmal vorhandene Flureinteilung blieb in ihren
Erundzügen bis heute aufrecht, obgleich die Derhältnifje
jich total geändert hatten. Mehrere Momente fpielen hier
mit.
Dor allem der indolente und fhwerfüllige Geijt der
meijten. Bauern, ihr geringer allgemeiner und landwirt-
jihaftlicher Bildunasagrad, ihr Miktrauen gegen jede MNeue-
zung, das Bochhalten der Überlieferung, der Tradition.
Dann, damit zujammenhänaend, die aroße Liebe an das
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