Full text: Die Theorie der produktiven Kräfte in Lists "nationalem System der politischen Ökonomie"

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lese Wirschaftsgesellschaft und ihrer Produktivität, oder, 
wenn wir die Listsche Terminologie verwenden, produktiven 
Kraft, sind unwesentliche Faktoren in diesem System. Daher ist 
os für die Auffassung von Adam Smith und der klassischen Schule 
ganz konsequent, wenn er nur diejenige Arbeit als produktiv be- 
zeichnet, die Güter für die Marktwirtschaft produziert *). Jede 
geistige Arbeit im Gegensatz zur materiellen kann zwar die Produk- 
tivität fördern, liefert aber im allgemeinen keine Werte, die für 
die Verteilung innnerhalb einer gegebenen Wirtschaftsgesellschaft 
maßgebend sind *). 
Dieses System nennt List ‚eine Theorie der Tauschwerte, da 
seiner Meinung nach der Schwerpunkt des Systems nur in dem 
augenblicklich vorhandenen Vorrat der Marktgüter und dem Tausch- 
wert derselben gesehen wird. Dieses System greift gleichsam 
eine Zeitspanne aus der stetig sich fortentwickelnden Gesellschaft 
heraus und macht sie zur Grundlage, indem alle Varianten aus- 
geschieden werden. | 
Hiergegen kämpft List. Hiergegen hat er den Satz geprägt *): 
„Hätte Adam Smith die Idee „produktive Kraft“ verfolgt, ohne 
sich von der Idee „Tauschwert“ beherrschen zu lassen, so hätte 
er zur Einsicht gelangen müssen, daß eine Theorie der Werte 
einer selbständigen Theorie der produktiven Kräfte zur Seite 
stehen muß, um: die ökonomischen Erscheinungen zu erklären.“. 
Die Theorie der produktiven Kräfte richtet sich nicht gegen 
eine Lehre vom Werte der Verkehrsgüter, daher ist auch das 
Schlagwort „Tauschwert“, das List zur Kennzeichnung der ihm 
entgegengesetzten Ansicht braucht, irreführend, sondern sie richtet 
sich‘) gegen diese Methode der Nationalökonomie schlecht- 
hin, die einen Augenblickszustand der Gesellschaft her- 
ausgreift und ihn zur Grundlage der entscheidenden 
Theorien macht. Hier ist der Ausgangspunkt zum Verständnis 
des Listschen Systems. Nur wenn man das berücksichtigt und 
diesen Gesichtspunkt bei der Darstellung der Listschen Theorie im 
Auge behält, versteht man, warum List mit solcher Schärfe gegen 
die klassische Schule und ihre Nachfolger vorging, und warum er 
bei diesem Versuch der Widerlegung der Schule scheitern mußte. 
Denn hier stoßen zwei grundlegend verschiedene Betrachtungs- 
arten aufeinander, zwei Geistesrichtungen der Nationalökonomie. 
Sombart°) hat sie in seinem „Kapitalismus“ Sozialökonomik — 
statische  Zirkulationstheorie und Volkswirtschaftslehre — dy- 
namische Produktionstheorie genannt. Die Terminologie: dy- 
namische Produktionstheorie, scheint uns eine glückliche Be- 
zeichnung des Listschen Systems, da das Problem des Produk- 
tionsprozesses, der Fortentwicklung der Produktion bei Lists theo- 
retischen Gedankengängen überall im Vordergrunde steht. Nicht 
nur bei der Theorie der produktiven Kräfte, sondern z. B. auch 
' Adam Smith: Inquiry into the causes and vature of the wealth nations. 
List, Nationales System. 5S. 225. 3) List, S. 225. *) List S. 229. 
Sombart, „Moderner Kapitalismus“. II. Hlbbd. 2. Bd. S. 920.
	        
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