scharfe Trennung dieser von früher her überkommenen Be-
griffe nicht mehr. Er bildet eine neue, früher nicht ge-
kannte, technisch-wirtschaftliche Einheit, und so sicher einige
seiner Zweigfunktionen rein technisch (z. B. die Maschinen-
überwachung und -ausnutzung), andere rein kaufmännisch
sind (z. B. die Rechnungserteilung an Kunden, der Geld-
verkehr mit Banken und Lieferanten), so sicher sind die
allermeisten Funktionen gemischten Charakters. Wir ringen
heute erst um die richtige Form der Industriebetriebe;
das große allgemeine Interesse an diesen Fragen legt be-
redtes Zeugnis dafür ab. Was uns heute nottut, ist, die neue
Einheit erst zu finden, neue Menschen, Industrie-
führer, heranzuziehen, die frei von jedem Berufsdünkel
beide Richtungen in sich verkörpern und vervollkommnen.
In der folgenden Darstellung ist daher bewußt zwischen
Kaufmann und Ingenieur kein Unterschied mehr gemacht,
sondern versucht worden, die Einheit des gesamten Arbeits-
vorgangs innerhalb der neuzeitlichen Betriebsorganisation
zu betonen.
2. Gliederung
Die Organisation, die den Kreislauf der zu erzeugenden
Güter durch die Fabrik beherrscht, 1äßt sich an nichts besser
überblicken und verfolgen, als an eben diesem Kreislauf
selbst. Die fast zahllosen Vorkehrungen und Maßnahmen,
die den Arbeitsablauf innerhalb eines Werks regeln, mögen
unter sich noch so verschieden sein und sich auf den schein-
bar fremdesten Gebieten abspielen: sie dienen alle nur dem
einen Zweck, die Herstellung des Fabrikates so rasch, gut
und billig zu gewährleisten, wie möglich. Wir überblicken
daher die Wirkungen und Grenzen einer richtigen Betriebs-
organisation am besten, wenn wir das Fabrikat auf seinem
Weg durch das Werk begleiten. An Stelle des stofflichen
Fabrikats selbst tritt dabei das betriebliche Symbol des-
selben, der „Auftrag“: nämlich der Auftrag, eine bestimmte
Menge eines bestimmten Erzeugnisses innerhalb einer ge-
wissen Zeitspanne herzustellen. Alles, was in das Bereich
der Betriebsorganisation und Betriebsabrechnung fällt, wirt