Ab August 1923 kamen dann die vielen Ueberdruck-Marken in Verkehr.
Die Provisorien-Marken jener Zeit sind ein Kapitel für sich. Ihre
Ausgabe fiel in die Zeif der rasenden Geldenftwertung, sodaß viele
Privatdruckereien mit der Herstellung von Briefmarken beauflragf wurden,
um raschmöglichst die Postämter mit den erforderlichen Wertzeichen zu
versorgen.
Das Tempo der Geldentwertung gestattele es nicht mehr neue
Platten anzufertigen, deshalb nahm man die Platfen früherer Marken
und stellfe davon Marken meist in grüner und roter Farbe her, die man
dann mit dem nötigen Wert überdruckte. Die Farbenabweichungen in
den verschiedenen Druckereien waren milunfer ganz bedeulend.
Als große Seltenheit gilt die 8000/30-Marke mit dem Waben-
Wasserzeichen, die nur in wenigen Bogen vorgefunden wurde. Auch
jene Ueberdruck-Marken, die auf der eigen!lichen Urmarke aufgedruckt
wurden, haben meist einen höheren Wert, da solche nur noch in geringen
Mengen vorhanden waren.
Mit den Provisorien-Marken frafen auch die durchstochenen
Marken auf die Bildfläche. Außer bei den 400000 Mk.-Marken, die es
überhaupt nur durchstfochen gibf, kommt diese sogen. Sägezähnung ab
der 2 Mill.-Markefi fast bei allen nachfolgenden Werten vor. Der Preis
dieser Marken befrägt das doppelie und mehrfache dessen, was die
perforierten Marken kosfen.
Mit der 2 Mill.- auf 5000 Mk.-Marke endet die erste Provisorien-
Ausgabe und es frefen nun die endgülligen neuen Millionenwerte in
Frscheinung.
Der Sammelwert aller dieser Marken einschließlich der durchstochenen
Marken beirägt ungebraucht SO Pfg. Die seltene 8000/30 Mk.-Marke mit
dem Waben-Wasserzeichen kosfet jedoch heute schon 2,50 Mk. per Stück.