Full text: Die deutsche Mark von 1914-1924

Noch diesem Tohuwabohu erschienen wieder „normale“ Briefmarken, 
Der kleinste Wert entsprach der Kleinigkeit von einer Million Mark 
und endete diese Serie mit der glatten Summe von 500 Millionen Mark, 
Man nannte das Muster dieser Marken Rosetfen- oder Japanmuster. 
Bald reichten selbst Millionen nicht mehr zur Frankierung eines 
Briefes oder einer Postkarte und wieder mußie zu dem Aufdruckver- 
fahren Zuflucht genommen werden, Man machte aus den Millionenwerten 
Milliardenwerfe und so enistanden die schon etwas gesuchleren 
Milliardenprovisorien. 
Inzwischen war aber schon die Rentenmark erschienen und damit 
das Schicksal der Inflation besiegelt. Nun trat endlich auch Ruhe und 
Stille in den Posfämtern ein. Man brauchte nicht mehr „Schlange“ zu 
stehen, man brauchte nicht mehr nach den neuesten Gebührensäßen zu 
fragen. Der Spuck war verflogen. 
Die sechs Milliardenwerte‘ der endgültigen Ausgabe bildefen den 
Abschluß der Inflationsmarken. 
Noch einmal erlebte man ein Kuriosum, als in den Tagen vom 
26. bis zum 30. November 1923 die Post jene sechs Werte zum vier= 
fachen Wert abgab und annahm, um die Markenbesfände bis zum 
Erscheinen der Rentenpfennig-Marken strecken zu können. Wer damals 
vorher noch größere Markenbeslände besaß, befand sich in der 
angenehmen Lage, den vierfachen Betrag an Frankierungswerten zu besiben. 
Der Sammelwert sämtlicher Millionenmarken befrägt ungebraucht 
nur 10 Pfg, Die Milliardenprovisorien dagegen sind feurer und kosten 
40 Dfg. 5/10, 10/20 und 10/50 gibt es auch mit Sägezähnung, die allein 
einen Sammelwert von 40 Pfg. haben. Die leßten sechs Millıarden- 
marken mit Sägezähnung (insgesamf 11 Stück) kosten heute 50 Pfg.
	        
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