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Führer des Heeres, die treuen Gefährten in Schlacht und Sieg, alle auf
weißen Rossen. Prächtigen Anblick gewährt das große Gefolge der
Legaten (Stabsoffiziere) in ihren goldglänzenden Rüstungen auf reich
geschmückten Pferden. Nun folgen die tapferen Truppen, von dem
Centurionen (Hauptleuten) geführt. Hoch ragen die Legionsadler und
die Zeichen der Kohorten; zwei wiedereroberte Adler der Legionen des
Varus werden stürmisch begrüßt. .
Großer Jubel empfängt die Abordnungen der acht rheinischen
Legionerm, besonders der vier niederrheinischen, bei denen viele Stadt-
römer dienen. Die lorbeerbekränzten Krieger singen muntere Sieges-
und Lobeslieder auf ihren Feldherrn, aber auch Spottlieder, in die
das Volk lachend miteinstimmt. Hinter den Linientruppen rasseln
dröhnend die Wurfmaschinen einher, die Katapulten und Ballisten.
Den Schluß des Zuges endlich bilden die Hilfsvölker in ihren farben-
reichen Nationaltrachten, Schleuderer von den Belarischen Inseln und
von Kreta, Kohorten aus den neuerworbenen Provinzen Rhätien und
Vindelicien, auch Germanen darunter, besonders Bataver vom Nieder-
rhein, angestaunt von den Umstehenden. voll Staunen ihre Umgebung
musternd.
Unter dem immer wieder erneuten Jubel der Menge, die bis zu
den höchsten Sitzen hinauf die weite Rennbahn erfüllt, verläßt der
Zug langsam den Circus maximus. Um den Palatin herum, auf dem
aus dunklen Laubhecken der kaiserliche Palast hervorschimmert,
wendet er sich nach Nordwesten auf die gut gepflasterte heilige Straße
[via sacra).‘“
MODERNE FESTZÜUGz
Im Hinblick auf die mit diesen Triumphzügen verbun-
denen Gefahren eines politischen Umsturzes gewährte der
Senat die Bewilligungen hierzu immer seltener. So mußte der
Feldherr Lucullus nach seinem Sieg über Mythradates
(69 v. Chr.) 3 Jahre vor den Toren Roms mit seinem Heere
auf die Bewilligung des Triumphzuges durch den Senat
warten.
Im Mittelalter und in der Neuzeit wurden dieTriumphzüge
durch Fest- und Huldigungszüge ‚abgelöst. Berühmt ist in
dieser Richtung die Defilierung der französischen Truppen vor
Napoleon nach seiner Flucht von Elba und der Festzug an-
läßlich der silbernen Hochzeit des österreichischen Kaiser-
paares im Jahre 1879, welcher von Hans Makart in unver-
gänglichen Werken der Malerei festgehalten wurde. Der
Triumphzug wird gegenwärtig auch im Dienste der Reklame
für sonstige Persönlichkeiten, insbesondere von Politikern
benützt; er hat sich auch hierbei als überaus wirksames
Reklamemittel erwiesen.
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