Full text: Fragen des Gläubigerschutzes unter besonderer Berücksichtigung des Registerpfandes

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aben. Meine Herren! Ich stelle fest, und ich rede wahrlich 
icht aus einem hohlen Faß, daß in einer erschreckenden 
.nzahl von Fällen Schuldner in gröbster Weise ungestraft 
nd ungesühnt gegen diese Bestimmung verstoßen haben. 
ie kennen den etwas frivolen Stoßseufzer, der da lautet: 
ch möchte so leben können , wie ich lebe! Es ist leider 
ur zu wahr, daß er wenigstens in den letzten Jahren nur 
u oft im Munde desjenigen, der ihn ausgestoßen, nicht 
eplaziert war. Es ist betrüblich, in welchem Mißverhältnis 
’er Privatgebrauch zu Eigentum und Vermögen vieler 
teht, denen nur die Verhältnisse ihrer Gläubiger eine 
dlche Lebensführung gestatten. 
Für eine durchgreifende Änderung der Schuldner- 
aoral, auch durch warnende Exempel, zu sorgen, scheint 
air eine dringliche Forderung an Strafverfolgungsbehörde 
nd Strafjustiz. Unsere Strafgesetze, in der richtigen 
Veise angewandt, genügen durchaus. 
Ich habe mich, als ich die einschlägige Literatur über 
‚ber die heute erörterten Fragen studierte, manchmal des 
lindrucks nicht erwehren können, daß von Freunden wie 
on Gegnern des Registerpfandes eine Binsenweisheit 
ächt genügend gewürdigt ist, die Fritz Reuter in seiner 
‚Stromtid““ indie paradoxen Worte gekleidet hat, daß die 
\rmut von der pauvret& herkomme. Wir wollen herum- 
urieren an krankhaften Symptomen des Wirtschaftslebens, 
zobei wir vergessen, daß es sich bei diesen Symptomen 
‚ur um einzelne äußere Krankheitserscheinungen handelt, 
laß aber der Grund für diese Krankheitsform sehr viel 
lefer sitzt und wir daher zwar Pflästerchen auf diese schad- 
'aaften Stellen legen können, um einen örtlichen Heilungs- 
der Linderungsprozeß zu erzielen, aber damit noch nicht 
ine Heilung der Krankheit von innen heraus zu bewerk- 
telligen in der Lage sind. Auch die Überhandnahme der 
jicherungsübereignungen und deren schädigende Folgen 
ind nur ein solches Symptom, das lokal in der richtigen 
Veise zu behandeln immerhin von erheblicher Bedeutung 
ür den Wirtschaftskörper sein kann. Der Grund der 
Crankheit ist und bleibt der, daß der Krieg und seine 
folgen die deutsche Wirtschaft aus den Fugen gerissen 
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