II. Rationalisierungsformen
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fassung vieler gleicher kleiner Vollzugsakte zu einem großen, also
Konzentration, fordert“).
Die Folgerungen, die sich hieraus für die technische Rationali⸗
sierung ergeben, lassen sich unter dem Generalnenner: Ersparnis
unproduktiver Energieverwendung zusammenfassen. Dem Prinzip
des kleinsten Mittels wird zur Geltung verholfen durch die Ver⸗
besserung des Wirkungsgrades der Maschine, die Abfallvermeidung
und Abfallverwertung, die Vermeidung des Leerlaufs der Maschinen,
die Vollbeanspruchung der Werkzeuge, die Kontinuität und Konzen⸗
tration des Produktionsprozesses, die Vereinfachung und Ver⸗
einheitlichung der Warenteile und Wareneinheiten durch Normali⸗
sierung und Typisierung. Normalisierung und Typisierung des
Fabrikates sind wiederum Voraussetzungen für die Zusammen⸗
ziehung des Arbeitsganges in der Fließfertigung, die sich haͤufig — je⸗
doch keineswegs regelmäßig — des fließenden Bandes bedient. Die
Vorteile des Normens der Einzelteilexx) liegen auf seiten der
Produktion in der leichteren Ergänzbarkeit und Austauschbarkeit von
Ersatzteilen an Werkzeugen und Maschinen, der hierdurch bedingten
Verringerung der Lagerhaltung solcher Teile, der Möglichkeit zur
Konzentrierung auf wenige Entwürfe für den Konstrukteur, der damit
verbundenen Steigerung in der Praͤzision der Ausführung, der
Ersparnis an Rohstoffen, der exakteren Kalkulation und in der hier⸗
durch bedingten Verbilligung der Anbringung; auf seiten des Ver⸗
brauchs in der Ersparung von Zeit, Energie und Geld bei der Aus⸗
wahl und Anbringung von Ersatzteilen. Die Normalisierung von
Einzelteilen führt in den meisten Faͤllen zur Typisierung der
Fertigfabrikate, deren sozialwirtschaftliche Vorteile wiederum
die gleichen sind wie jene der Normung. Normalisierung und Typi⸗
sierung ermöglichen darüber hinaus gemeinsam die verstärkte Ver⸗
Zitiert nach Frieda Wunderlich, Produttivitat, Verlag Gustav Fischer,
Jena, 1926, Seite 146.
*0) Vol. für das Folgende Frieda Wunderlich, Produktivitaͤt, Seite 148ff.