Full text: Rationalisierung als Kulturfaktor

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A. Tatsachen 
wertung und Ausnutzung von Maschinen durch Vermehrung der 
Generalarbeit im Verhältnis zur Spezialarbeit, Vermehrung der 
Arbeitsteilung und Arbeitszerlegung bei gleichzeitiger Kostenersparnis. 
Beispiele hierfür werden wir bei der Schilderung der Anwendungs⸗ 
gebiete der Rationalisierung erbringen. 
Die betriebsorganisatorische Rationalisierung muß ihren 
Ausgangspunkt nehmen von der richtigen Auswahl des Stand⸗ 
orts, die ihrerseits bestimmt ist durch Lage und Erreichbarkeit der 
Rohstoffe und Halbfabrikate, Gunst oder Ungunst der Transportver⸗ 
hältnisse, durch die Beschaffenheit von Boden und Klima, die Ver⸗ 
fügbarkeit, Unterbringungsmöglichkeit und die Lebensansprüche der 
Arbeitskräfte, durch die Konsumwilligkeit der umwohnenden Be⸗ 
völkerung u. a. m. Auch politische Motive, wie z. B. die soziale oder 
politische Einstellung der umwohnenden Bevölkerung, oder die außen⸗ 
politische Gefährdung des Standortes können für seine Wahl ent⸗ 
scheidend sein. Angesichts der Bedrohung des rheinisch⸗westfälischen 
Industriebezirks durch die Franzosen seit dem Jahre 1923 hat sich 
. B. ein Teil der dortigen Großindustrie in Mittel⸗ und Süddeutsch⸗ 
land angesiedelt. Schließlich werden Erfindungen, Transportver⸗ 
besserungen, organisatorische Fortschritte, handelspolitische oder innen⸗ 
holitische Maßnahmen die Standortsverhaltnisse dauernd verändern. 
An die Wahl des Standortes reiht sich im Rahmen der betriebs⸗ 
organisatorischen Rationalisierung die richtige Anordnung der Ge⸗ 
bäude, der Betriebsräume und Arbeitsverfahren an. Bau 
und Anlage eines Betriebes sind für das organische Ineinandergreifen 
der einzelnen Produktionsphasen von ebenso großer Bedeutung wie die 
zweckmäßige Aufeinanderfolge der Betriebsprozesse und Betriebs- 
abteilungen, innerhalb dieser wiederum die richtige Verteilung der 
Arbeitskräfte und die zweckmäßigste Gruppierung der Maschinen. Eine 
besondere Rolle spielen hierbei die Arbeitsvorbereitung, die Energie⸗ 
leitung, der Transport (Fließarbeit) und die Verpackung. Der 
Materialiendurchlauf ist für die Projektierung und Anlage der Werke
	        
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