Full text: Rationalisierung als Kulturfaktor

F IV. Traͤger der Rationalisierung — 1. Die Privatwirtschaft 22 
Vereinigten Staaten“, Verlag des Internationalen Arbeitsamtes, 
Genf 1927, schildert der stellvertretende Direktor des Internationalen 
Arbeitsamtes in Genf, H. B. Butler, die Maßnahmen, die von den 
amerikanischen Arbeitgebern diesbezüglich getroffen werden. Als 
eines der erfolgreichsten Mittel zur Eindämmung des Arbeitswechsels 
bezeichnet er das Personnel Management“, die Bewirtschaftung der 
Arbeitskraft, die (nach Butler) in den Vereinigten Staaten im wesent⸗ 
lichen auf dreierlei Wegen erfolgt: 
1. durch die Regelung der Arbeitsbedingungen nach wissenschaft⸗ 
lichen Grundsaͤtzen, 
durch die Schaffung ———— 
Lebensversicherung, Pensionsfonds, Krankenversicherung, Be⸗ 
teiligung der Arbeiter am Unternehmungsgewinn; die Kosten 
dieser Wohlfahrtseintrichtungen sollen ganz oder teilweise von 
dem Unternehmer getragen werden, 
durch die Einführung der Betriebsrtäte oder anderer Arbeiter⸗ 
vertretungen zum Zwecke des Ausbaues der Beziehungen 
zwischen der Betriebsbelegschaft und der Leitung. 
Es handelt sich sonach in der neuen amerikanischen Arbeitspolitik 
um eine Verflechtung arbeitswissenschaftlicher und sozialpolitischer 
Maßnahmen, von denen die unter Ziffer 3 genannten in Deutschland 
auf gesetzlichem Wege bereits seit Jahren verwirklicht sind. Auch 
innerhalb der englis chen Industrie sind neuerdings aͤhnliche Be⸗ 
strebungen in Fluß gekommen. So hat z. B. die britische Imperial 
Chemical Industrie Limited“, vergleichbar etwa dem deutschen 
Chemietrust, ein Programm zur Förderung der Zusammenarbeit 
wischen Leitung und Personal aufgestellt, das gleichfalls die Errichtung 
von Betriebsausschüssen, Gewinnbeteiligung der Belegschaft usw. 
borsieht. Alle seit mehr als fünf Jahren in einem bestimmten Betriebe 
beschaͤftigten Personen können in eine bevorzugte Personalgruppe ein⸗ 
gereiht werden. Sie erhalten dann an Stelle des Stundenlohns 
Wochenlohn, haben Anspruch auf einmonatige Kündigung; im Krank⸗ 
2.
	        
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