des Imperialismus, die sich an den Kommissionsgeschäften, an der
Vermittlung zwischen dem chinesischen und dem Weltmarkt bereichern.
Dieser Teil der chinesischen Bourgeoisie ist für die alte Ordnung, gegen
jede politische Neuerung sogar bürgerlich gemäßigten Charakters, Im
Hinblick auf die Industrialisierung Chinas, auf den trotz des Bürger-
krieges ständig wachsenden Import und Export stellt sie eine ernste
Macht dar, um so mehr, da sie für ihre gegen die Revolution gerichteten
Ziele über die ungeheueren Mittel der Kreise verfügen, deren Stroh-
männer sie sind. Die nationale Industrie-, Finanz- und Handels-
bourgeoisie dagegen nahm in der ersten Periode der Revolution eine
andere Stellung ein, In Wuhan hörte ich behaupten, in China gäbe
es überhaupt keine einheimische Großbourgeoisie, sondern nur ein
Kleinbürgertum, Das hatten sich die linken Anhänger der Kuomintang
ausgedacht (wobei sie leider von einigen Kommunisten unterstützt
wurden), um die Gelüste der chinesischen Großbourgeoisie zu ver-
schleiern. Tatsächlich besteht in China eine sehr umfangreiche
Industrie-, Finanz- und Handelsbourgeoisie, die hervorgegangen ist aus
dem Industrialisierungsprozeß und aus dem Wachstum des Außen- und
Innenhandels. Sie besitzt zahlreiche Fabriken, Werke, Gruben, Banken,
Großhandels- und Transportunternehmungen usw, Noch zahlreicher
ist das mittlere Bürgertum vertreten, Der Einfluß der chinesischen
nationalen Bourgeoisie auf die Volkswirtschaft ist sehr groß, obwohl
sich die wichtigsten Stellungen in den Händen des ausländischen
Kapitals befinden. Wenn das nicht so wäre, so könnte man die Vor-
gänge in China überhaupt nicht verstehen, man würde nicht begreifen.
auf wen sich eigentlich die Konterrevolution stützt.
Es ist schon richtig, in den einzelnen Teilen Chinas bestehen
zwischen der chinesischen nationalen Bourgeoisie Unterschiede, In
den großen Industrie- und proletarischen Zentren ist die Bourgeoisie
gut organisiert, kampfbereit und hat bestimmte politische Ziele. Es
ist kein Zufall, daß in Schanghai unter dem unmittelbaren Einfluß der
nationalen Bourgeoisie der Revolution der schwerste Schlag zugefügt
wurde, — In den anderen Teilen Chinas hat die Bourgeoisie noch
nicht ein solches Niveau erreicht. Freilich, die ganze nationale
Bourgeoisie ersehnt die Unabhängigkeit Chinas als Staat, die Befreiung
von den Imperialisten, von den Konzessionen und Kapitulanten-
verträgen, freilich will sie die Befreiung der chinesischen Städte von
der Bevormundung der Fremden, ein einheitliches Geld- und Steuer-
system, freilich will sie der Willkür des Militärklüngels und dem
Bandenunwesen einen Riegel vorschieben usw. -— die nationale
Bourgeoisie möchte auch den Feudalismus restlos beseitigen, die Bahn
für die ungehinderte kapitalistische Entwicklung säubern, die nationale
Bourgeoisie ist am Kampf gegen den Imperialismus interessiert — in
bestimmten Etappen hat sie der Revolution geholfen, aber stets im
Bestreben, die Revolution sich und ihren Interessen zu unterordnen —
dieselbe Bourgeoisie denkt aber gar nicht daran, auf die billigen
Arbeitskräfte, auf die kolonialen Methoden zur Ausbeutung der eigenen
Arbeiter zu verzichten. Ihr Ideal ist eine Revolution, in der die
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