Full text: Wirtschaftlichkeitslehre

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doch erst recht die öffentliche Aufmerksamkeit auf die verschiedenen 
hygienischen, physiologischen, didaktischen und psychischen Probleme 
des Arbeitsverhältnisses und brachten sie damit auch die Erörterung 
des Grund- und Hauptproblems: Bessergestaltung des Arbeitsver- 
hältnisses auch in sozialpsychologischer Hinsicht in Fluß. . 
Ehe nun dieses Hauptproblem selbst behandelt wird, sollen die 
wichtigeren Ergebnisse der Arbeitskunde dargestellt werden, 
'nsoweit sie dem Ziele der Rationalisierung (besseren Bewirt- 
schaftung der Arbeit) dienen. 
Wir beginnen mit den grundlegenden arbeitsphysiologischen 
"ragen (zu denen sich aber auch die psychologische Betrachtung 
zesellen muß). Hier handelt es sich hauptsächlich um Fragen der 
optimalen Arbeitzeit, der (physiologischen) Ermüdung und der 
rationell gelagerten und bemessenen (aber auch rationell verwendeten) 
Pausen. 
Arbeitskundliche Grundfragen der Rationalisierung. 
Nach dem Vortrage Professor Ermanskis aus Moskau (Inter- 
nationale Hochschulkurse, Wien, September 1926) handelt es sich bei 
der rationellen Arbeitsorganisation darum, alle Faktoren der Produktion 
/Energien) nach dem Prinzipe des Optimum (nicht des bloßen 
Maximum) zu benützen, d. h. der Quotient % von Energien (E) zu 
Resultat (R) muß dauernd möglichst groß sein, ohne bei irgend- 
einer der Energien, z. B. der Arbeit, ein schädliches Übermaß an 
Benützung (»Ausnützung«) zu bewirken. Oder: alle optimal genützten 
Faktoren sind miteinander nach dem Prinzipe der »positiven Aus- 
lese« (Kombination) in Einklang zu bringen. m bezeichnet dann 
die wirkliche Produktivität der Arbeit (nicht bloß die Rentabilität 
= finanziell ausgedrückter Erfolg). Zu beachten ist ferner der Unter- 
schied zwischen Produktivität und Intensität. Wenn R dadurch 
größer wird, daß mehr E verwendet wird und R nicht mehr steigt 
als E, dann liegt Intensivierung der Arbeit vor; wenn dagegen R 
dadurch größer wurde, daß E gar nicht vergrößert wurde oder 
sogar verringert werden konnte oder wenigstens nicht mehr ver- 
zrößert wurde als R, so ist Produktivität gegeben. Rationalisierung 
der menschlichen Arbeit bedeutet nun nicht höhere Intensität, son- 
dern höhere Produktivität. Dazu führt nur qualitative Besserung der 
Nutzung aller Elemente der Produktion, insbesondere planvolle 
Zusammenarbeit aller lebendigen und toten Produktionsfaktoren.
	        
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